Wiesenweihen in Brandenburg

Potsdam -  Schon Mitte April und damit überpünktlich kamen in diesem Jahr die ersten Weihen aus ihren fernen afrikanischen Winterquartieren nach Brandenburg zurück. Ehrenamtliche Naturschützer, Landwirte und das Landesamt für Umwelt setzen sich erfolgreich für die besonderen Greifvögel ein.

Früher brüteten die Greifvögel, deren Weibchen braun und deren Männchen möwenartig grau sind, in nassen Wiesen. Seit den späten Neunzigerjahren brüten sie nun vor allem auf Feldern und Ackerbrachen. Experten sehen den großen Anteil an nahrungsreichen Ackerbrachen in jenen Jahren als Auslöser für den Wechsel.

Der Schutz der am Boden brütenden Greife kann nur gemeinsam mit der Landwirtschaft gelingen, denn die Ernte erfolgt meist vor dem Ausfliegen der Jungvögel. Mit großem Engagement sucht daher eine kleine Gruppe ehrenamtlicher Spezialisten jedes Jahr nach besetzten Revieren und den genauen Neststandorten. Sind diese gefunden, wird der Bewirtschafter dieser Fläche kontaktiert. Eine Fläche von 50 mal 50 Metern wird bei der Ernte ausgenommen und der Landwirt erhält vom Land Brandenburg eine Entschädigung für den Ernteausfall. Ein kleiner Zaun um das Nest sorgt zudem dafür, dass die unter Naturschutz stehenden Vögel auch vor Fuchs & Co. geschützt sind. Wo die Weihen regelmäßig brüten, kennt man sich und die Abläufe sind vertraut. Wenn dann im Sommer die jungen Weihen das Fliegen lernen, sind alle Beteiligten stolz.

Dieses Verfahren ist so erfolgreich, dass mittlerweile wieder vierzig bis fünfzig Wiesenweihen-Paare in der Mark brüten. Das Land Brandenburg unterstützt von 2018 bis 2020 ein Projekt des Landschaftspflegeverbands Uckermark-Schorfheide zum Schutz der Wiesenweihen. Um noch weitere erfolgreiche Kooperationen aufzubauen hat das Landesamts für Umwelt auch ein Faltblatt erstellt, in dem sich Landwirte über die Greifvögel und ihren Schutz informieren können.

Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg


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