Dorfteich Gellmersdorf wird renaturiert

Ob sich die Moorfrosch-Männchen in ihrem Paarungsgewand zeigen werden? Foto: Lerch/Ulmer

Angermünde – Mit Fördermitteln unserer Stiftung in Höhe von 247.000 Euro kann die Stadt Angermünde in diesem Jahr den Dorfteich in Gellmersdorf renaturieren. Profitieren werden davon nicht nur seltene und bedrohte Amphibien wie Rotbauchunke oder Moorfrosch, sondern auch das Orts- und Landschaftsbild von Gellmersdorf, das um ein intaktes Gewässer und einen naturnahen Lebensraum bereichert wird.

Der Dorfteich am Ortsrand von Gellmersdorf ist stark verlandet, wodurch sich die Wasserfläche des einst Fußballfeld-großen Gewässers deutlich verkleinert hat. "Schlammauflagen reduzieren den Wasserkörper und unterbinden die Entwicklung eines intakten Gewässers. Damit verschwinden Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten, die in und am Wasser leben. Das betrifft besonders Amphibienarten, deren Lebensräume deutschlandweit gefährdet sind", erläutert Bernhard Schmidt-Ruhe, Geschäftsführer der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Ein naturnahes Gewässer im Ort

Mit ihrem Naturschutzprojekt möchte die Stadt Angermünde, die rund 27.500 Euro beisteuert, die Lebensraumvielfalt in der Agrarlandschaft verbessern und einen wichtigen Amphibienlebensraum zurück gewinnen. Freuen können sich übrigens nicht nur Rotbauchunke, Erdkröte, Laub-, Moor- und Teichfrosch über ihr saniertes Domizil, sondern vor allem auch die Einwohner von Gellmersdorf über das naturnahe Gewässer in ihrem Ort.

"Die Stadt Angermünde ist sehr froh darüber, dass sie im Rahmen dieses Projektes sehr professionell mit der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg zusammenarbeiten kann. Der hohe Geldbetrag, welcher durch die Stiftung zur Verfügung gestellt wird, kommt da an, wo er im Sinne aller wirken kann. Den Menschen vor Ort in Gellmersdorf liegt sehr viel an ihrem Dorfteich als Erholungsort für sie selbst und als Lebensraum für die verschiedensten Tierarten. Ein wichtiger Identifikationspunkt im Ortsteil Gellmersdorf für unser Zusammenleben mit und für die Natur wird damit renaturiert", schildert Frederik Bewer, Bürgermeister von Angermünde.

Verlauf der Arbeiten

Mit dem Beginn der Arbeiten werden zunächst innerhalb eines vorgegebenen Gewässerprofils Verlandungs- und Schwemmmaterialien aus dem Dorfteich ausgebaggert, um so wieder offene Wasserflächen mit Flach- und Tiefwasserzonen herzustellen. Geplant ist außerdem, den Teichabfluss und dessen marode Ablaufleitung, die der sicheren Wasserhaltung des Teiches als Überlaufschutz dienen, zu erneuern.

Nach Abschluss der Arbeiten kann sich im Kleingewässer Oberflächenwasser sammeln und offene Wasserflächen bilden. Der Wasserkörper des Teiches vergrößert und stabilisiert sich. Das wirkt sich positiv auf die Wasser-  sowie die Lebensraumqualitäten für viele Tier-  und Pflanzenarten aus. Bei Sonnenschein erwärmen sich die Flachwasserzonen schnell und begünstigen das Larvenwachstum der Amphibien. Die bessere Belichtung und der vom Schlamm befreite Teichboden fördern die Ausbildung einer Unterwasser- und Ufervegetation. Da bereits verschiedene Arten den Dorfteich besiedeln, ist die Entwicklung einer artenreichen Amphibiengemeinschaft zu erwarten.

Der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds Brandenburg hatte auf seiner Herbstsitzung Ende 2017 beschlossen, besonders Projekte in Gemeinden zu unterstützen, auf deren Gebiet Windkraftanlagen errichtet werden. Dazu wurden die Leitlinien und Schwerpunkte für die Arbeit der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg entsprechend angepasst.


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