Erfolgversprechender Artenschutz in der Agrarlandschaft

Das neu geschaffene Kleingewässer hat sich in der Agrarlandschaft rund um Neustadt (Dosse) zu einem wichtigen Amphibien- und Insektenlebensraum entwickelt.

Vor drei Jahren hat die Agrargenossenschaft Plänitz eG auf ihren Flächen nordwestlich von Neustadt (Dosse) eine feuchte Senke in ein etwa einen halben Hektar großes Kleingewässer verwandelt. Fördermittel aus Ersatzzahlungen kamen von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Dieser Tage ist der Erfolg dieser Naturschutzmaßnahme deutlich sicht- und hörbar.

„Ich war überrascht, wie schnell Moorfrosch, Teichfrosch und Erdkröte ihr neues Domizil erobert haben. Die Amphibien vermehren sich bereits in dem neu angelegten Kleingewässer. Ferner kann man die gefährdete Knoblauchkröte rufen hören“, berichtet Oliver Brauner. Zudem besäße das Gewässer das Potenzial als Lebensraum für Teichmolch und Kammmolch, so der Biologe. Brauner hatte das Gebiet im Auftrag der Stiftung kar-tiert, die mit diesen Untersuchungen die Wirkung und den Erfolg ihrer Naturschutzmaßnahmen prüfen möchte.

Neben vielen Insekten, die entlang der Böschungskante an den Blüten der Pioniervegetation Nahrung sammeln, zeigen die Kontrollen auch eine schnelle Wiederbesiedlung durch Libellen. So hatte Oliver Brauner im vergangenen Jahr hier bereits 17 Libellenarten nachweisen können, von denen sich mehrere Arten wie zum Beispiel die Große Pechlibelle und die Große Königslibelle inzwischen zahlreich in dem Gewässer vermehrt haben. Für die Zukunft ist es wichtig ist, dass keine Fische in das Kleingewässer eingesetzt werden. Für die Libellen- und anderen Insektenlarven aber auch für die meisten Amphibienarten hätte das dramatische Folgen: Sie würden gefressen.

Das Projekt der Agrargenossenschaft zeigt, dass sich Landwirtschaft und Naturschutz nicht ausschließen. „Als Landwirte sind mein Vater Meinhard, der die Idee für das Projekt hatte, und ich unserer Heimat und den Tieren und Pflanzen eng verbunden“, berichtet Thomas Schwabe, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Plänitz eG über seine Motive. In Sachen Naturschutz vor ihrer Haustür ist die Agrargenossenschaft übrigens nicht zum ersten Mal aktiv: Vor fünf Jahren haben die Schwabes und andere Landeigentümer ihre Flächen zur Verfügung gestellt, so dass mehrere Feldsölle renaturiert und Heimstätten für die seltenen Uferschwalben geschaffen konnten.


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