Biosphärenreservat SpreewaldVon Fließen und Seen
Etwa 100 Kilometer südöstlich von Berlin liegt das Biosphärenreservat Spreewald. Gegliedert in den Ober- und Unterspreewald grenzt das Schutzgebiet im Norden an die Dahme-Heideseenlandschaft, im Osten an die Lieberoser Heide und im Westen an das Niederlausitzer Landbecken.
Im Herzen des Spreewaldes liegt die Stadt Lübben, größte Stadt im Gebiet ist Cottbus. Für das Landschaftsbild typisch ist die natürliche Flusslaufverzweigung der Spree mit einer weitreichenden Auen- und Moorlandschaft. Diese entstand nach dem Abtauen der Gletscherblöcke der letzten Eiszeit. Schmelzwasserströme formten das Niederungsgebiet der Landschaft.
Durch die häufige Überflutung bilden sich die für den Spreewald typischen Moorböden. Ideale Bedingungen für Sumpfpflanzen, die andernorts schon längst ausgerottet sind. Die leuchtend gelben Blüten der Sumpfdotterblume und des Hahnenfusses kann man ab April bewundern.
Besonderheiten im Gebiet
Die vielen Fließgewässer und Seen sind charakteristische für den Spreewald und ein Habitat vieler geschützter Tier- und Pflanzenarten. In den Röhrichtzonen und Schilfgürteln brüten Rohrdommel und Drosselrohrsänger, in den Feuchtwiesen die Bekassine. In Teichgebieten und auf überfluteten Wiesen kann man das Hupen der Rotbauchunken hören. Ausgedehnte Schwimmblattzonen von See- und Teichrosen finden sich auf den Stillgewässern. Wasserpflanzen wie Froschbiss, Krebsschere und Wasserfeder gedeihen am Grund der Seen.
Die ehemals weitverbreiteten Wälder sind durch die Nutzung als Kulturland zurückgedrängt worden und machen nun Feldern und Wiesen Platz. Dennoch sind einige naturnahe Wälder erhalten. Typische Waldformationen sind Erlenbruchwälder und Erlen-Eschenwälder auf etwas trockeneren Moorböden. Im Unterspreewald wachsen auf Talsanden Stieleichen-Hainbuchen-Wälder und einige Buchenwälder sind noch zu finden.
Das Unterholz des Waldes ist von einer Krautschicht bedeckt, die im Frühjahr aufblüht. Eine dichte Maiglöckchendecke ziert an einigen Stellen den Waldboden. Vereinzelt sieht man Gelbe Anemone, Scharbockskraut und Waldmeister sprießen. Kiefernwälder erstrecken sich in den Randgebieten des Spreewaldes.
Immer wieder findet man Gebüsche, Hecken und Feldgehölze aus verschiedenen Baum- und Straucharten. Sie sind Unterschlupf für viele Tiere und Insekten, wie dem Igel, Mauswiesel, Wiedehopf und Grünspecht. Auf Sandtrockenrasen in den Randbereichen des Spreewaldes wachsen schöne und seltene Pflanzenarten wie Silbergras, Gras- und Heidenelke oder Berghaarstrang.
Unsere Arbeit
Das Biosphärenreservat Spreewald ist das bekannteste und beliebteste Urlaubs- und Erholungsgebiet Deutschlands. Als Mittler zwischen Mensch und Natur sind unsere Ranger in vielerlei Weise zum Erhalt dieses einzigartigen und faszinierenden Naturerholungsgebietes aktiv. Die naturkundliche Datenerhebung, der praktische Artenschutz und die Biotoppflege fällt in ihr Aufgabengebiet. Sie kümmern sich um die Kartierung von Flora-Fauna-Habitat-Lebensraumtypen (FFH), erfassen Daten für die Bestände von geschützten Tieren wie Biber, Otter, Wasservögel und Pflanzen wie die Wassernuss und Orchideen. Sie betreuen Brutinseln für Flussseschwalben, Weißstorchnester und bauen Amphibienschutzzäune.
Im Spreewald gibt es viel zu entdecken-als „Lernort Natur“ betreuen unsere Ranger zwei Junior Ranger Gruppen und bieten Führungen und Abenteuerwanderungen für Schulklassen an. Auf den Expeditionen gilt es an verschiedenen Stationen naturkundliche, praktische und sportliche Aufgaben zu meistern. Auf den Lehrpfaden, die auch behindertengerecht sind, können die Besucher ihre Sinne testen und durch Informationstafeln zu Pflanzen, Tieren und zur Landschaft ihr Wissen rund um die faszinierende Natur des Spreewaldes erweitern.
Das Haus für Mensch und Natur in Lübbenau informiert Sie über alles Wissenswerte rund um die Natur des Spreewaldes. Hier gibt es Tourenpläne und Tipps für Sehenswürdigkeiten. Auf zahlreichen Wanderwegen, Lehr- und Erlebnispfaden kann man das Biosphärenreservat erkunden. Das Netz aus Fließgewässern der Spreeausläufer lässt die Natur auf ausgedehnten Kanutouren hautnah erleben.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Biosphärenreservats unter www.spreewald-biosphaerenreservat.de.
Das Gebiet auf der Karte
Ihr Kontakt
Naturwacht Spreewald
Schulstraße 9
03216 Lübbenau
Tel.: 03 542 / 89 21 –0 oder –30
Alexander Hoschke: 0175 / 721 306 8
Carolin von Prondzinsky: 0175 / 721 306 3
Lukas Hanke: 0160 / 417 946 0
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Naturwacht in Burg
Byhleguhrer Str. 17
03096 Burg
Tel.: 035 603 / 75 01 46
Gabriele Matschke: 0175 / 721 307 1
Florian Klaas: 0170 / 573 973 2
Anton Lehnig: 0151 / 255 519 54
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Naturwacht in Schlepzig
Dorfstr. 52
15910 Schlepzig
Tel.: 035 472 / 52 30
Rolf-Dieter Beese: 0175 / 721 306 2
Sibylle Lohmann: 0170 / 574 085 0
Thomas Noah: 0170 / 574 030 3
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Im Einsatz für Mensch und Natur: Jahresbericht 2023 der Naturwacht im Biosphärenreservat Spreewald