Naturpark WesthavellandGroß, facettenreich - und dunkel

Nur 70 Kilometer westlich von Berlin befindet sich mit etwa 1.300 Quadratkilometern Fläche der größte Naturpark Brandenburgs. Es ist eines der wasserreichsten Gebiete Brandenburgs und das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im westlichen Mitteleuropa!

Die Untere Havel durchzieht die Landschaft zwischen Brandenburg und Havelberg mit etlichen Nebenflüssen. Durch das Abschmelzen des Eises nach der letzten Eiszeit entstanden die Feuchtgebiete mit Mooren und vielen kleinen Seen. Die Schmelzwasserströme formten die Jungmoränenlandschaft und hinterließen einen Wechsel von Niederungen und glazialen Platten, die sogenannten Ländchen. Vier große Urstromtäler treffen hier zusammen: das Elbe-, das Baruther-, das Berliner- und das Eberswalder Urstromtal. Auf den trockenen Anhöhen wachsen hauptsächlich Kiefern.

Besonderheiten im Gebiet

Kampfläufer im Gras im Naturpark Westhavelland
Kampfläufer im Gras
Das Foto zeigt Sumpfdotterblumen am Ufer eines Gewässers
Sumpfdotterblumen

Die außerordentliche Vielfalt der Standortbedingungen schafft Lebensraum für zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Wiederkehrende Überschwemmungen der Niederungen schaffen ideale Brutbedingungen für Watvögel und Wiesenbrüter wie den Großen Brachvogel, den Kiebitz und den Kampfläufer, das Wappentier des Naturparks. Die überfluteten Wiesen dienen einigen Amphibien und Reptilien als Laichgebiete, darunter Knoblauchkröte, Kamm-Molch und Moorfrosch.

An den Gewässerläufen der Havel finden Fischotter, Elbebiber und Wasserspitzmaus ausreichend Nahrung. Außerdem leben bedrohte Fischarten wie Steinbeißer und Bitterling in den Flüssen. Seen bieten ein gutes Jagdgebiet für Greifvögel, wie See-, Fischadler,  Rot- und Schwarzmilane kreisen über Wiesen, Weiden und Ackerflächen. Ein besonderes Schauspiel bietet sich im Frühjahr und im Herbst, wenn tausende Zugvögel auf ihrer Reise einen Rastplatz suchen. Nachts lassen sie sich zum Schlafen auf dem Gülper See nieder, tags finden sie Nahrung auf den umliegenden Grünlandflächen.

Ebenso vielfältig wie die Fauna der Region ist auch die Flora. Auf trockenen Standorten wachsen Eichenwälder, knorrige Kiefern und Trockenrasen breitet sich auf sandigen Dünen aus. Die feuchten Auenwiesen an den Flussniederungen lassen Sumpfdotterblume, Lungenenzian und einige Orchideenarten erblühen.  

Im Frühjahr und im Herbst und Winter bevölkern Heerscharen von Zugvögeln die Flussniederungen der Unteren Havel. Der Gülper See ist einer der wichtigsten Brut- und Rastplätze für Wasservögel und bei Vogel-Experten sehr bekannt. Eine Besonderheit bietet der unbeschreiblich klare Blick auf den Sternenhimmel. Der Himmel über dem Naturpark Westhavelland wird nachts so dunkel, dass sich die Milchstrasse wunderbar abzeichnet. Zu Recht wurde der Naturpark Westhavelland als „Sternenpark" ausgezeichnet.

Unsere Arbeit

Weißstörche im Horst im Naturpark Westhavelland
Weißstörche im Horst
Lungenenzian im Naturpark Westhavelland
Lungenenzian

Im Naturpark befinden sich 30 Natura 2000-Gebiete, darunter vier Vogelschutzgebiete der Unteren Havelniederungen und den Überschwemmungsgebieten. Die Gebiete dienen dem Schutz  der Wiesenbrüter wie Großtrappe und Kiebitz, aber auch Großvogelarten wie Seeadler, Kranich und Storch. Des Weiteren befinden sich 26 FFH-Gebiete im Naturpark. Die größten Gebiete sind die Niederung der Unteren Havel und der Gülper See.  

Die Naturwacht übernimmt das Monitoring von Wasservögeln, Otter und Biber und den Aufbau von Nisthilfen für Trauer- und Flussseeschwalben. Außerdem kümmert sie sich um die Kartierung des Lungenenzians und ist aktiv im Streuobstwiesenprojekt. Es handelt sich dabei um Bestände alter Obstsorten, die sehr artenreiche Lebensräume bilden und daher erhalten bleiben sollen. Die Naturwacht widmet sich unter anderem im Junior-Ranger Programm der Pflege der Obstbäume.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Naturparks unter www.westhavelland-naturpark.de.

Die nächsten Veranstaltungen

  • Westhavelland

    RangerTour: Gänseeinfall am Gülper See

    Vogelzug: Das Geschnatter der Gänse und das Quaken der Enten mischt sich mit dem Trompeten der Kraniche: zweimal im Jahr ist Reisezeit der Zugvögel. Im Herbst wird der Luftraum des… mehr
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Ihr Kontakt

Naturwacht Westhavelland
Pareyer Dorfstraße 5
14715 Havelaue
Tel.: 033 872 / 70 02 5
Katrin Schulze: 0175 / 721 306 0
Dr. Thomas Klinner: 0175 / 437 848 7
Sabine Clausner: 0175 / 437 897 3
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Stützpunkt Süd
Stremmestraße 10
14715 Milow
Tel.: 033 86 / 20 04 19
Heike Rothe: 0175 / 721 306 4
Beatrice Koch: 0175 / 437 839 8
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Das Gebiet auf der Karte

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