Renovierungsarbeiten für neue alte Bewohner

Um die Bestandssituation des Steinbeißers zu sichern, werden im Projekt die aus fischökologischer Sicht vorhandenen Defizite des Gewässers minimiert.

Projektdaten

Projekt: Einzelmaßnahmen zur Umsetzung des Gewässerentwicklungskonzeptes Batzlower Mühlenfließ
Projektträger: Gewässer- und Deichverband Oderbruch
Förderung Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg: rund 99.000 €
Finanziert aus: Mitteln der Ersatzzahlung
Gesamtprojektkosten: rund 505.000 €
Durchführungszeitraum: 2011 - 2012

Hintergrund

Das Batzlower Mühlenfließ im Landkreis Märkisch-Oderland ist ein Nebengewässer des Friedländer Strom, einem abgetrennten Nebenarm der Oder (Alte Oder). Der kiesgeprägte Tieflandbach ist Lebensraum des Steinbeißers (Cobitis taenia) einer nach Anhang ll der FFH-Richtlinie geschützten Fischart. Seinen Namen trägt der Fisch aufgrund der Nahrungsaufnahme. Er "durchkaut" den Gewässerboden indem er Sand mit dem Maul aufnimmt und durch die Kiemenspalten wieder entlässt.

Um die Bestandssituation des Steinbeißers zu sichern, werden im Projekt die aus fischökologischer Sicht vorhandenen Defizite des Gewässers, zum Beispiel die fehlende ökologische Durchgängigkeit, Sedimentauflagen und Einträge von Nährstoffen, minimiert. Das erfolgt durch verschiedene Maßnahmen. Zur Optimierung der Gewässerstruktur werden unter anderem Steine und Totholz eingebracht, Fischunterstände errichtet, Gehölze gepflanzt und ein abgetrennter Altarm angeschlossen. Eine Nährstoffreduktion wird durch die Anlage von Gewässerrandstreifen realisiert. Sedimentberäumungen legen den sandig-kiesigen Gewässerboden frei und der naturgerechte Umbau von Barrieren im Wasserkörper gewährleistet die Passierbarkeit des Gewässers für die aquatische Fauna.

Nach Abschluss der Maßnahmen bestehen sehr gute Erfolgsaussichten, dass weitere typische Fischarten z.B. die Schmerle (Barbatula barbatula) das Fließ wieder besiedeln und sich für den Gewässertyp charakteristische Lebensgemeinschaften einfinden.