Rückkehr eines alten Waldbewohners

Ein Pilotprojekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns in der Niederlausitz. Mit der Umsetzung des Artenschutzprogramms "Auerhuhn" soll ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden. Von den verbesserten Habitatbedingungen in den Auerhuhnentwicklungsrevieren profitieren in den Niederlausitzer Wäldern auch andere Arten.

Projektdaten

Projekt: Maßnahmen für das Pilotprojekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns in Brandenburg Projektträger: Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft e.V.
Landkreis: Dahme-Spreewald und Elbe-Elste
Förderung Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg: 16.000 €
Finanziert aus Mitteln der GlücksSpirale
Gesamtprojektkosten: 20.865 €
Durchführungszeitraum: 2012

Hintergrund

Im Rahmen der Umsetzung des Artenschutzprogramms "Auerhuhn" des Landes Brandenburg wird in der Niederlausitz in den Jahren 2011 bis 2014 ein Pilotprojekt zur Wiederansiedlung des Auerhuhns durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, zu überprüfen, ob Auerhühner aufgrund der verbesserten Habitatbedingungen langfristig wieder in der Region überleben können.

Das Auerhuhn war über Jahrhunderte der Charaktervogel der Lausitzer Kiefernheiden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gingen die Bestände merklich zurück. Trotz verschiedener Schutzbemühungen ließ sich das Aussterben der Auerhühner nicht aufhalten. Die letzten Nachweise dieser deutschen Tieflandpopulation stammen aus den 1990er Jahren.

Auerhühner haben spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum. So müssen die Wälder, in denen der größte Hühnervogel Europas lebt, störungsarm und artenreich sein. Die Art bevorzugt lichte Altbestände mit einer gut entwickelten Blaubeer- und Preiselbeerschicht. Viele der

Lebensraumveränderungen, die zum lokalen Aussterben der Art beitrugen, wie holzorientierte Forstwirtschaft, Braunkohlentagebau, Betrieb von Truppenübungsplätzen oder Umweltverschmutzung sind heute nicht mehr derart wirksam.

In den vergangenen Jahren hat sich die Struktur der Wälder durch Maßnahmen zum naturnahen Waldumbau und zur Wiedervernässung von Mooren in der Region gewandelt. Aufgrund des Rückgangs der Umweltverschmutzung wurde auch die Entwicklung der Beerkräuter begünstigt.

Der Förderverein des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft hat gemeinsam mit Förstern, Jägern, Waldbesitzern und Naturschützern das ambitionierte Projekt vorbereitet. Im Frühjahr 2012 wurden die ersten schwedischen Wildfänge innerhalb des Auerhuhnentwicklungsreviers in der Liebenwerdaer Heide ausgesetzt. Weitere Freisetzungen sollen in der Rochauer Heide folgen. Zur Reduzierung des Anflugrisikos der Auerhühner war es notwendig, die noch vorhandenen Forstschutzzäune aus Metalldraht zu verblenden. Mit diesen Verblendungen sind die Zäune jetzt für die Tiere, aber auch für andere Vögel wie Eulen und Greifvögel als Hindernis wahrnehmbar. Die Herstellung der Lappzäune wurde mit Mitteln der GlücksSpirale unterstützt.

Mit der Umsetzung des Artenschutzprogramms "Auerhuhn" soll ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet werden. Von den verbesserten Habitatbedingungen in den Auerhuhnentwicklungsrevieren profitieren in den Niederlausitzer Wäldern auch andere Arten.