Mauer einreißen für Flussbewohner

Herstellung der ökologische Durchgängigkeit in der Nieplitz, um die Lebens- und Migrationsbedingungen für die aquatische Fauna zu verbessern.

 

Projektdaten

Projekt: Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit in der Nieplitz, Bereich Zindelmühle in Treuenbritzen
Projektträger: Wasser- und Bodenverband „Oberland Calau“
Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Förderung Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg: 15.799 €
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 157.990 €
Durchführungszeitraum: 2011 bis 2012

Hintergrund

Die Nieplitz, ca. 45 Kilometer langes Nebengewässer der Nuthe und ursprünglich ein sommerkühler Niederungsbach, entspringt südlich von Treuenbrietzen am Rande des Niederen Fläming und fließt in nördliche Richtung bis zur Mündung in die Nuthe bei Gröben. Der Projektstandort "Zindelmühle" befindet sich im Stadtgebiet von Treuenbrietzen am Oberlauf des Fließgewässers.

Die typische Leitart der Forellenregion am Oberlauf – die Bachforelle gehört trotz Mangel an charakteristischen Gewässerstrukturen (z.B. kiesige Gewässersohle) und fehlender ökologischer Durchgängigkeit der Nieplitz zu den dominanten Fischarten am Standort. Dennoch besteht im Gewässerabschnitt keine typische Fisch-Lebensgemeinschaft der Forellenregion mit weiteren Arten, die vorzugsweise in strömendem Wasser leben wie Schmerle, Elritze, Hasel und Bachneunauge.

Aufgrund eines Wehrabsturzes, der den Oberlauf des Gewässers ökologisch vom Mittellauf trennt, bestand bisher kaum Aussicht auf die Einwanderung weiterer Fischarten flussaufwärts. Ziel des Projektes ist es, durch den Abriss des Wehres die ökologische Durchgängigkeit des betreffenden Flussabschnittes wieder herzustellen und die Lebens- und Migrationsbedingungen für die aquatische Fauna zu verbessern.

Dafür wurde nach Abriss des Wehres der Höhenunterschied von ca. einem Meter über eine für die aquatische Fauna passierbare raue Rampe überbrückt. Das Bauwerk erfüllt gleich mehrere Funktionen: Sauerstoffanreicherung und Verbesserung der chemischen Gewässergüte, Verbesserung der Gewässerstrukturgüte und Erweiterung der Habitatvielfalt sowie Gewährleistung der ökologischen Durchgängigkeit des Gewässerabschnittes.