Schutz für zehn Amphibienarten

Um die Zerschneidungs- und Barrierewirkung für Amphibien zu reduzieren und den Tieren eine gefahrlose Wanderung zu gewährleisten, erhält die Kreisstraße eine Amphibienschutzanlage.

Projektdaten

Projekt: Bau einer Amphibienschutzanlage an der Kreisstraße K6735
Projektträger: Landkreis Oder-Spree
Förderung NaturSchutzFonds: 28.446,15 €
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 218.393,06 €
Durchführungszeitraum: 2012 - 2013

Hintergrund

Beidseits der Kreisstraße K 6735 zwischen den Ortschaften Falkenberg und Wilmersdorf bilden Feldsölle und wasserführende Gräben ein dichtes Netz von Lebensräumen, das für die Amphibien auf der Lebuser Platte hervorragende Bedingungen bietet.

Untersuchungen haben belegt, dass sich insgesamt zehn Amphibienarten im Projektgebiet heimisch fühlen und im regionalen Biotopverbund zwischen ihren verschiedenen Lebensräumen hin und her wandern. Unter den vorkommenden Amphibien sind vor allem die nach der FFH-Richtlinie besonders geschützten Arten Kammmolch und Rotbauchunke, Wechsel- und Knoblauchkröte sowie Laub- und Moorfrosch naturschutzfachlich von großer Bedeutung.

Um die Zerschneidungs- und Barrierewirkung für die Tiere zu reduzieren und den Tieren eine gefahrlose Wanderung zu gewährleisten, erhält die Kreisstraße eine Amphibienschutzanlage. Das Bauwerk besteht aus insgesamt 470 Meter beidseitiger Leiteinrichtung sowie 12 Tunneln, die eine sichere Passage ein Stockwerk unter dem Straßenverkehr ermöglichen. Als zusätzliche Querungshilfen werden drei vorhandene und bereits von Amphibien genutzte Grabendurchlässe an das Amphibienleitsystem angeschlossen. Der Bau der stationären Amphibienschutzanlage sichert somit an Wanderschwerpunkten die ökologische Durchgängigkeit und trägt zum regionalen Biotopverbund bei.

Neben der Amphibienschutzanlage setzt der Landkreis ergänzend weitere naturschutzfachliche Einzelmaßnahmen um. Zum Beispiel werden Grabendurchlässe otter- und amphibiengerecht umgebaut. In Gräben werden Stützschwellen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes in der Landschaft errichtet. In Summe führt dies insgesamt zur Verbesserung der Bedingungen für an Feuchtlebensräume gebundene Arten.