Wasserbau am Mühlenfließ

Um die ökologische Durchgängigkeit zwischen Stromoder und Lebuser Platte wieder herzustellen und den Gebietswasserhaushalt zu stabilisieren, werden durch den Gewässer- und Deichverband Oderbruch umfangreiche Maßnahmen im Gebiet des Altzeschdorfer Mühlenfließes realisiert. Das Fließ verläuft südlich von Lebus.

Projektdaten

Projekt: Renaturierung des Altzeschdorfer Mühlenfließes
Projektträger: Gewässer- und Deichverband Oderbruch
Förderung NaturSchutzFonds: 113.835,46 Euro
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 1.138.354,53 Euro
Durchführungszeitraum: 2013 - 2014

Hintergrund

Auf einem etwa 800 Meter langen Abschnitt im Kunersdorfer Grund - beginnend unterhalb der Brücke der Bundesstraße 112 - sollen die Maßnahmen am Altzeschdorfer Mühlenfließ erfolgen. Ursprünglich befanden sich am Gewässer seit dem Mittelalter Wassermühlen. Dafür wurde das Fließ in seinem Lauf verändert und angestaut sowie Mühlenteiche angelegt. Mit der sich über die Jahre entwickelnden Gewässerstruktur und dem Wasseranstau sind wertvolle Feuchtgebiete und Erlenbruchwälder entstanden.

Seitdem die Bruckmühle um 1960 als letzte Mühle aufgegeben wurde, wurden die Gewässer vernachlässigt, Damme verfielen und wurden undicht, das Wehr unterhalb der Brücke an der Bundesstraße zerfiel. In Folge fiel einer der Fließarme, der insbesondere die Wasserversorgung der Feuchtgebiete, Erlenbruchwälder und des Mühlenteiches gewährleistete, trocken. Mit negativen Folgen für Fauna und Flora ...

Der Vorhabenbereich ist Teil des FFH-Gebietes "Lebuser Odertal". Die Erlen-Eschen-Wälder, das Mühlenfließ mit seinen Abzweigungen und der Mühlenteich sind als bedeutende Lebensraumtypen kartiert wurden. Im Gebiet sind Fischotter und Biber heimisch. Ohne die Durchführung von Maßnahmen besteht die Gefahr eines temporären bzw. dauerhaften Trockenfallens der wertvollen Biotope. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat der Gewässer- und Deichverband in enger Abstimmung mit den Beteiligten vor Ort das Projekt zur Stabilisierung des Gebietswasserhaushaltes und zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit für wassergebundene Lebewesen von der Stromoder bis zur Lebuser Platte initiiert.

Vorbereitende Schritte zur Herstellung der Baufreiheit erfolgten Anfang 2013. Im Juli 2013 begannen die baulichen Maßnahmen. Dazu gehört die Sanierung des maroden Wehres, die Errichtung einer Grundschwelle zur Verminderung der Erosion im Bereich der Brückenfundamente und die Sanierung der Dämme, die durch den Einbau von Schutzmatten wühltiersicher hergestellt werden. Altgräben werden reaktiviert, Höhenunterschiede dabei mit für Wasserlebewesen passierbaren Sohlgleiten überwunden. Das Gebiet kann jetzt gleichmäßig mit Wasser bevorteilt werden. Fisch- bzw. Rundmaularten wie Rapfen, Steinbeißer oder Schlammpeitzger können wieder in das Mühlenfließ einwandern. Die langfristige Sicherung der Maßnahmen übernimmt der Gewässer- und Deichverband im Rahmen seiner Tätigkeit.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg finanziert den zehnprozentigen Eigenanteil des Verbandes, der damit Fördermittel aus der Landesrichtlinie zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes für das Projekt beantragen konnte.