Kaserne als Fledermaus-Winterquartier

Am Heideberg südwestlich des Siedlungskerns der Stadt Biesenthal werden in diesem Jahr Gebäude einer ehemaligen militärischen Liegenschaft abgerissen. Ein baulich intakter Kellerraum bleibt erhalten und soll zukünftig als Überwinterungsquartier für Fledermäuse zur Verfügung stehen.

Projektdaten

Projekt: Naturschutzfachliche Optimierung eines Kellers zum Fledermaus-Winterquartier auf der ehemaligen militärischen Liegenschaft Am Heideberg, Biesenthal
Landkreis: Barnim
Projektträger: Amt Biesenthal-Barnim für die Stadt Biesenthal
Förderung NaturSchutzFonds: 21.450 Euro
Finanziert aus: Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale
Gesamtprojektkosten: 41.450 Euro
Durchführungszeitraum: 2013

Der Kellerraum soll als Überwinterungs-Quartier für Fledermäuse zur Verfügung stehen. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Barnim ein Konzept zur naturschutzfachlichen Optimierung des Kellers erstellt. Ziel ist es, einen störungsfreien Überwinterungsplatz mit verschiedenen raumklimatischen Bedingungen und Hangplätzen zu gestalten. Damit können einem breiten Spektrum an Fledermausarten Schlafplätze geboten werden.

Es werden verschiedene Maßnahmen wie die Erdüberdeckung des gesamten Kellers, die Schließung von Fensteröffnungen und Kellertüren zum Schutz vor Prädatoren, die Einrichtung von Einflugschlitzen sowie der Einbau von Hangsteinen und Röhren umgesetzt. Von den Umbaumaßnahmen bevorteilt werden insbesondere Arten, die gern in unterirdischen Quartieren überwintern. Dazu gehören beispielsweise Großes Mausohr und Mopsfledermaus, Anhang ll – Arten der FFH-Richtlinie: Beides Arten die im angrenzenden Naturschutzgebiet "Biesenthaler Becken" vorkommen und von der hohen Lebensraumvielfalt des Schutzgebietes sowie dem neuen Winterquartier profitieren.

Die Maßnahme ergänzt das in den Jahren 2005 bis 2007 im Naturpark Barnim durchgeführte Artenhilfsprogramm "Fledermausschutz im Naturpark Barnim". So zeigen an anderer Stelle im Naturpark durchgeführte Maßnahmen zur Optimierung von unterirdischen Räumen als Ersatzquartiere für Fledermäuse bereits Erfolge zum Beispiel im "Tropfsteinbunker Biesenthal". Eigentümerin des Kellers ist die Stadt Biesenthal, die den Teilabriss des Gebäudes und den langfristigen fachgerechten Unterhalt des Quartiers und sonstige Eigentümerpflichten übernimmt. Die Mittel der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg werden für die Artenschutzmaßnahmen eingesetzt.