Die Moorwiese bei Drachhausen

Auf der Südabdachung der Lieberoser Hochfläche südwestlich der Ortslage von Drachhausen inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes befindet sich eine offene Fläche, die Moorwiese Drachhausen. Sie soll renaturiert werden.

Projektdaten

Projekt: Renaturierung der Moorwiese bei Drachhausen
Projektträger: Gewässerverband "Spree-Neiße“
Förderung NaturSchutzFonds: 5.878 Euro
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 58.780 Euro
Durchführungszeitraum: 2012

Hintergrund

Auf der Südabdachung der Lieberoser Hochfläche südwestlich der Ortslage von Drachhausen inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes befindet sich eine offene Fläche, die Moorwiese Drachhausen. Das flachgründige Moor gehört zum Vogelschutzgebiet "Spreewald und Lieberoser Endmoräne" und liegt anteilig im NSG "Tannenwald". Es handelt sich um Pfeifengraswiesen. Namensgebend für diesen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Lebensraum ist das Gewöhnliche bzw. Blaue Pfeifengras. In der Krautschicht stehen Arten wie die Schmale Hainsimse, Sumpf-Weidenröschen, Kuckucks-Lichtnelke, Schnabelried oder Zungen-Hahnenfuß.

Um die feuchten Flächen landwirtschaftlich nutzen zu können, wurden zur Meliorierung über zehn Binnengräben angelegt, die das Moor entwässern und das Wasser über den "Tannwaldgraben" in die Malxe-Spree-Niederung abführen. In Folge dessen ist das Gebiet in den letzten Jahrzehnten durch einen fortschreitenden Rückgang der oberflächennahen Grundwasserstände und eine zunehmende Austrocknung und Eutrophierung gekennzeichnet. Die standorttypische Vegetation wird durch konkurrierende Arten wie Große Brennnessel und Sumpf-Kratzdistel verdrängt. Im nördlichen Teil setzt eine beginnende Sukzession mit Gehölzaufwuchs ein.

Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, hat der Gewässerverband ein Projekt initiiert, mit dem die oberirdische Entwässerung unterbunden und ein den ursprünglichen Verhältnissen angepasster Grundwasserstand wiederhergestellt werden soll. Dafür wurden die Binnengräben auf der Moorwiese weitgehend verfüllt und die eingetiefte Gewässersohle des sogenannten Abzugsgrabens "Tannwaldgraben" angehoben. Im Graben wurden an mehreren Stellen Plomben gesetzt. Im Oktober 2012 konnten die Maßnahmen abgeschlossen werden. Zur Erfolgskontrolle und zur dauerhaften Beobachtung der Grundwasserstände wurde auf der Wiese ein Grundwassermesspegel eingerichtet.