Vielfalt auf der ehemaligen Obstplantage

Aus einer ehemaligen Kirsch-Plantage am Eichholz bei Leest soll über extensive Landnutzung eine Huteweide entwickelt werden.

Projektdaten

Landkreis: Potsdam-Mittelmark
Projektträger: Verein für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft e.V.
Förderung NaturSchutzFonds: 21.518 Euro
Finanziert aus: Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale
Gesamtprojektkosten: 29.184 Euro
Durchführungszeitraum: 2014 - 2015

Hintergrund

Die Kulturlandschaft auf der Insel Töplitz hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert: Es sind nur noch wenige ursprünglich landschaftsprägende Räume erhalten geblieben. Obstanbauflächen wurden gerodet oder werden nicht mehr bewirtschaftet. Oft wird großflächig Mais angebaut. Der Siedlungsbau hat zugenommen.

Um die Eigenarten der Region zu bewahren, engagiert sich der Verein für Landschaftspflege Potsdamer Kulturlandschaft e.V. seit vielen Jahren für die Etablierung ökologisch wertvoller Biotope und den Erhalt des regionaltypischen Landschaftsbildes. Ein aktuelles Beispiel ist die Fläche am Waldrand bei Leest. Hier soll über extensive Landnutzung eine Huteweide entwickelt werden.

Die zwei Hektar große, auf der Insel Töplitz gelegene ehemalige Kirschplantage wurde bis in die 1990er Jahre bewirtschaftet. Heute sind viele der in Reihe auf terrassenartigem Gelände gepflanzten Bäume abgestorben oder abgängig. Aufwuchs von Birke, Spätblühender Traubenkirsche und weiteren Gehölzarten hat sich eingestellt, ein Zeichen der zunehmenden Sukzession der Fläche. Wo es noch möglich ist, erfolgt derzeit eine Beweidung.

Um den halboffenen Charakter der Fläche zu erhalten und sie vor weiterer Sukzession zu bewahren, will der Verein Teile des Aufwuchses entnehmen und vielfältige Habitatstrukturen entwickeln. Dazu werden Gruppen heimischer Laubgehölze jeweils um einen Kern aus alten Kirschbäumen gepflanzt, in Abgrenzung zu den benachbarten Nutzflächen Heckenstrukturen angelegt sowie Totholzhaufen und Lesesteinhaufen integriert. Zahlreiche Höhlenbäume bleiben als wertvolle Lebensräume erhalten. Nach Abschluss der Maßnahmen wird der Standort langfristig vor allem durch Schafbeweidung gepflegt.

Die extensiv genutzte Fläche wird vielen Arten beispielsweise Vögeln, Insekten, Reptilien und Kleinsäugern Lebensraum, Unterschlupf und Nahrung bieten.