Die Kopfweiden bei Altlandsberg

Initialisierende Pflegemaßnahmen an Kopfweiden sollen den wertvollen Baumbestand und das typische Landschaftsbild um Altlandsberg bewahren.

Projektdaten

Projekt: Kopfweidenprojekt Altlandsberg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Projektträger: Regionalpark Barnimer Feldmark e.V.
Förderung NaturSchutzFonds: 91.577 Euro
Finanziert aus: Zweckerträgen der Lotterie GlücksSpirale
Gesamtprojektkosten: 122.102 Euro
Durchführungszeitraum: 2016 - 2017

Hintergrund

Um Altlandsberg, in den Niederungsgebieten von Fredersdorfer und Neuenhagener Mühlenfließ, von Langem, Breiten und Krummen Luch stehen an Gräben, Wegen und auf Wiesen viele, oft sehr alte Kopfweiden.

Die Silber- und vereinzelt anzutreffenden Bruch-Weiden wurden in früheren Jahrhunderten für die bäuerliche Wirtschaft genutzt. Die geschnittenen Neuaustriebe fanden Verwendung als Flechtmaterial für Körbe und Reusen sowie beim Haus- und Zaunbau.

Heute bieten die alten, dickstämmigen Bäume vielseitige Lebens- und Nahrungshabitate für Tiere. Sie zählen zu den insektenreichsten Baumarten Mitteleuropas. In Höhlenbäumen nisten Steinkauz und Gartenrotschwanz, haben Fledermäuse ihr Quartier. Das morsche Stammholz zieht viele Käferarten an.

Vom Menschen genutzt werden die Bäume schon lange nicht mehr. So sind weit ausladende Starkäste heran gewachsen, deren Hebelwirkung auf die Kronenansätze ständig zunimmt. Es entstehen Stammrisse, die Bäume brechen auseinander.

Schneiden und erhalten

Der Regionalparkverein will bei bis zu 1000 Weiden das Auseinanderbrechen verhindern und die Bäume als landschaftsprägende Elemente mit ihren vielfältigen ökologischen Funktionen erhalten. Die ersten Kopfbäume wurden im Februar 2016 durch Rückschnitt auf den Stammkopf wieder hergestellt. Im Winter 2016/ 2017 sollen weitere folgen.

Ein Großteil der Weidenbestände ist Teil von Landschafts- und Naturschutzgebieten. Erhalt, Entwicklung und Wiederherstellung der Kopfweiden ist als Schutzzweck in den Schutzgebietsverordnungen verankert.

An der Vorbereitung des Projektes war der NABU Altlandsberg maßgeblich beteiligt. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Märkisch-Oderland unterstützt die Schnittmaßnahmen finanziell.