Sechs renaturierte Kleingewässer bieten Amphibien wieder LebensraumFörderprojekt im Landkreis Havelland

Initiiert durch den NABU Regionalverband Osthavelland e.V. wurden im Herbst 2024 sechs Kleingewässer zwischen Nauen und Ketzin umfangreich entschlammt. Damit sollen dringend benötigte Lebensräume für gefährdete Amphibien wiederhergestellt werden. 

Projektdaten

Projekt: Revitalisierung von sechs Kleingewässern: Röthehofer Pfühle, Hüllenpfühle und Etziner Pfuhl
Landkreis: Havelland
Projektträger: NABU Regionalverband Osthavelland e.V.
Förderung NaturSchutzFonds: 472.900 Euro
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 472.900 Euro
Durchführungszeitraum: 2024

Hintergrund

Auf seiner Frühjahrsitzung hatte unser Stiftungsrat diesem Förderantrag zugestimmt, nun können wir bereits von der Umsetzung berichten: Die Kleingewässer Röthehofer Pfühle, Hüllenpfühle und Etziner Pfuhl wurden entschlammt. 

Bedeutung der Feldsölle

Die kleinen Gewässer zwischen Nauen und Ketzin sind sogenannte Feldsölle, aus abtauenden Eisblöcken entstandene Relikte der letzten Eiszeit. Sölle sind besonders wichtige Lebensräume für die Fortpflanzung von Amphibien. Da sie in Trockenphasen regelmäßig kein Wasser führen, können sich hier keine Fische oder andere Fressfeinde für den Amphibiennachwuchs ansiedeln. Das macht sie zur idealen Kinderstube für Frösche, Unken, Kröten und Molche. Den Lurchen genügt es, wenn das Gewässer vom Moment der Paarung und der Eiablage bis zum Ende ihrer Metamorphose – also der Entwicklung der Kaulquappen zum Lurch – Wasser führt.

Gute Erfahrungen: der Fuchspfuhl

Der Fuchspfuhl bei Tremmen ist ein erfolgreiches Beispiel für die Arbeit des NABU Regionalverbands Osthavelland. Das Kleingewässer hat wieder Wasser. Foto: A. Franz

Bereits 2019 konnte der NABU Regionalverband Osthavelland e.V. ein Kleingewässer bei Tremmen renaturieren: Auch der Fuchspfuhl war verlandet und zugewachsen, obwohl eine intakte wasserhaltende Schicht vorhanden ist. Zwar konnte nicht das gesamte Kleingewässer renaturiert werden - immerhin eine Fläche von anderthalb Hektar - aber der in einer Geländesenke gelegene Teilbereich führte bereits im Frühjahr 2020 wieder Wasser. Trotz der letzten Trockenjahre hatte der Fuchspfuhl ausreichend Wasser und bietet den Amphibien wieder gute Bedingungen für die Fortpflanzung. Hier konnte der NABU Regionalverband zum Beispiel wieder Knoblauchkröten und Teichmolche nachweisen.

Dass ein Kleingewässer verlandet, ist ein ein natürlicher Prozess. Vom Menschen verursachte Nährstoff- und Sedimenteinträge beschleunigen diesen Prozess allerdings. Mit einer Entschlammung kann der Verlandungsprozess zurückgesetzt werden: eine wichtige Naturschutzmaßnahme, da immer mehr Kleingewässer und damit Amphibienlebensräume aus der Landschaft verschwinden.

Ihr Kontakt

Anett Franz | Leitung Fördermanagement
Tel.: (0331) 971 64 780

Claudius Schneider 
Tel.: (0331) 971 64 865

Tanja Friesen
Tel.: (0331) 971 64 881

Katrin Feige
Tel.: (0331) 971 64 887

Julia Leidholdt 
Tel.: (0331) 971 64 882

Stefanie Luka
Tel.: (0331) 971 64 895

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Antrag auf Projektförderung

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Fördermittel aus Ersatzzahlungen

Ersatzzahlungen werden von Eingriffsverursachern geleistet, wenn Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nicht durch reale Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen ausgeglichen werden können. Mit den Ersatzzahlungen wurde dieses konkrete Naturschutzprojekt ermöglicht.

Fragen, die häufig in Zusammenhang von Ersatzzahlungen und Projektförderung gestellt werden, beantworten wir hier.