Ackerwildkräuter erfolgreich angesiedelt Mehr Vielfalt in der Agrarlandschaft
Wir fördern Schutzäcker für seltene Ackerwildkräuter. Diese Segetalarten gedeihen als Beikräuter vor allem auf lichten, extensiv bewirtschafteten Ackerflächen. Auf einem stiftungseigenen Segetalarten-Schutzacker im Unteren Odertal hat sich bereits seit einigen Jahren ein sehr guter Bestand seltener Arten etabliert, darunter Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis) und Acker-Klettenkerbel (Torilis arvensis). Samen dieser Arten wurden dort im Sommer 2023 gesammelt und im Herbst 2023 auf unserem noch recht jungen Schutzacker bei Altkünkendorf im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ausgebracht. Die Aussaat-Erfolgskontrolle im August 2024 zeigte, dass sich auch diese Pflanzen erfolgreich etablieren konnten.
Auf einen Blick
Landkreis: Uckermark
Fläche: Schutzacker „Dachsberge“ im Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, westlich von Angermünde
Maßnahme: Angepasste Nutzung und Aussaat von Ackerwildkräutern
Ziele: Förderung von Segetalarten
Zeitraum: seit 2021
Hintergrund
Die Intensivierung der Landwirtschaft hat zu einem starken Rückgang der Ackerwildkräuter geführt. Gründe dafür sind zum Beispiel der flächendeckende Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln bzw. der dichte Nutzpflanzenbestand sowie die intensive Saatgutreinigung. Selbst in der ökologischen Landwirtschaft haben es Ackerwildkräuter nicht einfach, da die Konkurrenz von Beikräutern gegenüber den Nutzpflanzen durch Striegeln, Untersaaten und dichte Leguminosenbestände so gering wie möglich gehalten wird. Schutzäcker stellen hierbei als eine Art Feldflorareservat eine wichtige Möglichkeit dar, um Ackerwildkräuter zu fördern.
Die Ausrichtung der Fläche bei Altkünkendorf als Schutzacker „Südliche Dachsberge“ erfolgte 2021. Grundlage hierfür waren frühere Kartierungen, bei denen Restvorkommen einzelner Segetalarten nachgewiesen wurden. Um sie zu fördern, wurden etwa 10 Hektar von der regulären Nutzfläche abgegrenzt. Hier wurde lediglich in halber Saatstärke ein Gemenge von einer Spenderfläche ausgebracht, das einen hohen Anteil der in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Kornrade enthielt.
Bereits bei Untersuchungen im Jahr 2022 zeigten sich erste Erfolge: Insgesamt 98 Arten wurden auf den Ackerflächen und an den Schlagrändern gezählt. Darunter fanden sich 39 typische Segetalarten wie Klatschmohn und Echte Kamille, aber auch neun Arten der Roten Liste. Bemerkenswert waren vor allem die weite Verbreitung des gefährdeten Feld-Rittersporns und das Vorkommen der in Brandenburg stark gefährdeten Acker-Lichtnelke.
Im Herbst 2023 wurden in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Uckermark-Schorfheide im Rahmen des Projekts "1.000 Äcker für die Zukunft - Ackerwildkrautschutz in Brandenburg" Samen von Acker-Schwarzkümmel und Feld-Klettenkerbel auf der Fläche ausgebracht. Sie stammten vom stiftungseigenen Segetalschutzacker bei Crussow. Die Aussaat-Erfolgskontrolle im August 2024 zeigte, dass sich auch diese Pflanzen erfolgreich etablieren konnten: Es wurden auf den ausgewählten Flächen überwiegend mehr als 50 Individuen pro Quadratmeter erfasst.
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Carina Maaß
Stiftungflächen
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