Starthilfe für den Hartholz-Auenwald Unser Ziel: Schaffung wertvoller Lebensräume an der Elbe

Auf unseren Flächen im FFH-Gebiet „Cumlosen-Wittenberge-Rühstädter Elbniederung“ wurden im Dezember 2022 im Rahmen des MediAN-Projektes zehn Gehölzgruppen aus Bäumen und Sträuchern gepflanzt. Hier soll sich langfristig ein natürlicher Auenwald entwickeln, in dem bedrohte Tierarten wie der Schwarzstorch oder der Große Eichenbock einen Lebensraum finden.     

Auf einen Blick

Landkreis: Prignitz
Fläche: im FFH-Gebiet „Cumlosen-Wittenberge-Rühstädter Elbniederung“ im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg
Maßnahme: Pflanzung von Gehölzinseln und Einzelpflanzen
Ziele: Initialisierung einer natürlichen Auenwaldentwicklung
Zeitraum: Dezember 2022

Hintergrund

Hartholz-Auenwälder sind mit ihren Eichen und Flatterulmen, Tot- und Altholzbeständen und dem dynamischen Wechsel zwischen Überschwemmung und Trockenheit ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere: Hier fühlen sich zum Beispiel Seeadler, Schwarzstorch und Fischotter oder Käferarten wie der Große Eichenbock wohl. Zudem bieten die Höhlen der Altbäume Brutmöglichkeiten für Mittel- und Schwarzspechte oder Quartiere für Fledermäuse.

Darüber hinaus besitzen Hartholz-Auenwälder eine große Bedeutung für den Hochwasser- und Klimaschutz: Sie können zum einen wie ein Schwamm große Wassermengen aufnehmen. Zum anderen binden sie große Mengen Kohlenstoff in ihrem Boden und ihrer Vegetation. Außerdem halten sie das Grundwasser sauber, indem sie Sedimente und gelöste Stoffe aus dem Wasser filtern.

Insbesondere durch die Begradigung und Eindeichung von Flüssen sind Auenwaldflächen in Deutschland allerdings sehr selten geworden. Aktuell ist nur noch ein Fünftel der natürlichen Auen vorhanden und nicht mal mehr ein Prozent der ursprünglichen Hartholz-Auenwälder in Deutschland!

Das Projekt „MediAN“ hat sich den Erhalt und die Förderung von Hartholz-Auenwäldern zum Ziel gesetzt. Dabei sollen zum Beispiel mehrere Hektar Hartholz-Auenwald gepflanzt werden. Wir unterstützen das Projekt finanziell und stellen darüber hinaus Flächen zur Verfügung.

Pflanzungen im Dezember 2022

Auf der Fläche in der Nähe von Wittenberge sowie den benachbarten Flurstücken finden sich verschiedene Waldbiotope wie Weichholzauen, Pappelforste und Stieleichenbestände. Im Dezember 2022 wurden 10 Pflanzkreise mit je 16 Jungpflanzen angelegt. Der Auenwald soll sich zukünftig von diesen angelegten „Gehölzinseln“ aus natürlich entwickeln. Es kamen Stieleiche, Flatterulme, Kirsche und Winter-Linde in den Boden. Jeweils 28 Sträucher - Pfaffenhütchen, Weißdorn, Hunds-Rose und Schlehe – ziehen einen Ring um diese 12x12 Meter großen Gehölzinseln. Im südlichen Teil der Pflanzfläche – angrenzend an einen ehemaligen Pappelforst – wurden außerdem 200 Gehölze der oben genannten Baumarten mit Einzelschutz gepflanzt.

Mehr über MediAN

Das Forschungsprojekt "Mechanismen der Ökosystemdienstleitungen von Hartholz-Auwäldern: Wissenschaftliche Analyse sowie Optimierung durch Naturschutzmanagement", kurz MediAN, untersucht die nützlichen Eigenschaften der Hartholzauen vor allem in der Hochwasserretention, der Kohlenstoffspeicherung und im Erhalt der biologischen Vielfalt.

Außerdem sollen unter anderem neue Pflanzmethoden entwickelt und mehrere Hektar Hartholz-Auwald gepflanzt werden. Die Projektstandorte befinden sich in den Bundesländern Brandenburg und Niedersachsen. In Brandenburg führt das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen das Teilprojekt 5 durch und informiert auf seiner Website.

Das Projekt wurde im Rahmen der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen als hervorragendes Beispiel ausgezeichnet! Mit der UN-Dekade rufen die Vereinten Nationen dazu auf, sich verstärkt für die Rückgewinnung lebenswichtiger Ökosysteme einzusetzen.

Ihr Kontakt

Carina Maaß | Stiftungsflächen
Telefon: (0331) 971 64 867
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