Wasser für die Retziner TeicheUnser Ziel: Erhalt einer strukturreichen Feuchtlandschaft

Die Teichanlage Retziner Teiche im Landkreis Prignitz liegt innerhalb des Naturschutz- und FFH-Gebietes Stepenitz. Sie bietet seltenen Arten wie dem Kammmolch und der Bauchigen Windelschnecke ein Zuhause. Denn extensiv bewirtschaftete Fischteiche sind hochwertige Lebensräume: Sie tragen zur Diversität des Biotopangebots und zur Vergrößerung der Artenzahl in der Kulturlandschaft bei. Von einer extensiven Teichwirtschaft profitieren zahlreiche Vogelarten, Amphibien und Säugetiere.

Nach der Nutzungsaufgabe verschlammte der Flutungsgraben der Retziner Teiche jedoch, wodurch ein Teil der Teichanlage mit immer weniger Wasser befüllt wurde. Um die strukturreiche Feuchtlandschaft zu erhalten, haben wir einen wichtigen Zulaufgraben beräumt und entkrautet. Auch die nun abgedichteten Ein- und Ablaufwerke begünstigen nun den Wasserrückhalt in den Teichen.

Auf einen Blick

Landkreis: Prignitz
Fläche: 16,8 ha im Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet "Stepenitz"
Maßnahme: Beräumung und Entkrautung eines Einlaufgrabens sowie Abdichtung der Ein- und Ablaufwerke
Ziele: Sicherung der Teiche als Lebensraum für Amphibien
Zeitraum: 2021

Hintergrund

Die Stiftungsfläche "Retziner Teiche" im Naturschutz- und FFH-Gebiet Stepenitz umfasst 15 künstlich angelegte Teiche, die auch Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Bis 2016 war die Teichanlage an einen Teichwirt verpachtet, der sich um die Instandhaltung der Teiche kümmerte. Seither konnte kein neuer Pächter gefunden werden: Die große Anzahl an Teichen bei gleichzeitig geringer Teichgröße erzeugt einen immensen Pflegeaufwand. Zudem sind die zunehmende Trockenheit, der starke Prädationsdruck und auch der geringe Absatzmarkt für lokalen, ökologisch erzeugten Fisch schwierige Rahmenbedingungen.

Ohne die regelmäßigen Pflegemaßnahmen verkrauteten die Teiche zunehmend und fielen teilweise trocken. Die Teiche und ihre Habitate drohten zu verschwinden. Um den wichtigen Feuchtlebensraum zu erhalten, wurden im Februar und März 2021 zunächst der Einlaufgraben der Anlage beräumt sowie dessen Sohle entkrautet. So kann das Wasser ungehindert vom Retziner Mühlbach in die Teiche fließen.

Neuabgedichtete Ein- und Ablaufwerke - die sogenannten Mönche - sorgen zudem dafür, dass die Teiche auch in den Sommermonaten ausreichend gefüllt bleiben. Insgesamt 28 wasserbauliche Anlagen wie Mönche, Wehre und Verrohrungen regeln die Wasserzufuhr und den Ausgleich des Wasserspiegels in den Teichen.

Gleich zwei Partner setzen sich seit 2021 für die strukturreiche Feuchtlandschaft ein. Ein Landwirt aus Perleberg hat die Flächen gepachtet: Er erntet das Schilfrohr, um es zu Dämmmaterial und Dachbedckungen zu verarbeiten. Zudem mäht er die Dämme und Teichflächen. Ein sehr engagierter Freiwilliger unterstützt die Pflege der Teichanlage und kümmert sich um den Erhalt der Stau-Mönche und mäht Zugangswege zu den Anlagen.

Diese langfristige Unterstützung ist sehr wertvoll: So können die Teiche nun auch ohne fischereiliche Nutzung erhalten werden. 

(Stand 2022)

Ihr Kontakt

Markus Stein | Stiftungsflächen
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Leitlinien

Lesen Sie hier unsere Leitlinien für das Management der Stiftungsflächen (pdf-Datei).