Naturerbefläche im FFH-Gebiet "Brodowin-Oderberg"In der Nähe von Eberswalde im Nordosten Brandenburgs

Das FFH-Gebiet "Brodowin-Oderberg" befindet sich ca. 15 Kilometer von Eberswalde entfernt im Nordosten des Landes Brandenburg im Landkreis Barnim.

Gebietsbeschreibung

Eine detaillierte Beschreibung zum FFH-Gebiet gibt der Entwurf des FFH-Managementplans (LUGV 2015), der als Grundlage für die nachfolgenden Ausführungen herangezogen wurde.

Das FFH-Gebiet "Brodowin-Oderberg" befindet sich ca. 15 Kilometer von Eberswalde entfernt im Nordosten des Landes Brandenburg im Landkreis Barnim. Es besteht aus 3 Teilgebieten mit einer Gesamtfläche von 1.615 Hektar, welche sich zu etwa gleichen Teilen aus Offenland- und Waldbiotopen zusammensetzen. Als potenzielle natürliche Vegetation würden im Gebiet überwiegend Flattergras-Buchenwälder und Bingelkraut-Buchenwälder vorkommen. Charakteristisch sind zudem große mesotrophe Seen und kleine eutrophe Gewässer.

Die Naturerbefläche der Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg umfasst nur ein Flurstück mit 2,2 Hektar Größe und liegt im nordwestlich von Oderberg gelegenen Teilgebiet. Dieses gehört naturräumlich betrachtet zum Übergang zwischen Uckermärkischem Hügelland und dem Oderbruch.

Die Naturerbefläche wird durch eine vielfältige Abfolge von Hecken, Obstbaumreihen, Feldgehölzen und Grünland charakterisiert. Das Grünland ist als Frischweide ausgebildet. Prägende Arten sind Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Schafgabe (Achillea millefolium), Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris), Acker-Kratzdiestel (Cirsium arvense), Wiesen-Knäulgras (Dactylis glomerata), Löwenzahn (Taraxacum officinale agg.), Weißklee (Trifolium repens), Brennessel (Urtica dioica) und Vogelwicke (Vicia cracca). Die Hecken und Obstbaumreihen werden von verwilderten Pflaumen (Prunus spec.) dominiert. Es kommen aber auch Eichen (Quercus robur, Q. petraea), Weißdorn (Crataegus monogyna), Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) und andere heimische Baum- und Straucharten vor. Die westlichste Ecke des Flurstücks reicht in ein Feldgehölz hinein, das ebenfalls von verwilderten Pflaumen geprägt ist.

Grundsätzlich ergibt sich durch die an die Naturerbefläche angrenzenden Feucht- und Trockenbiotope, insbesondere die darin eingebetteten Hecken, Gehölzstreifen, Kleingewässer und zahlreichen Feldsölle eine reichhaltige Strukturierung der Landschaft, die als Biotopverbund besonders für Amphibien und Vögel des Offenlandes von Bedeutung ist.

Die Fläche ist verpachtet und wird extensiv als Schaf-und Pferdeweide sowie zur Heugewinnung genutzt.

Schutzstatus und Schutzgüter

Die Naturerbefläche liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, weist den Status eines Landschaftsschutzgebiets auf und ist zugleich Bestandteil des gleichnamigen europäischen Vogelschutzgebiets (SPA) und FFH-Gebiets "Brodowin-Oderberg".

Der Naturerbefläche kommt eine Bedeutung als Wanderkorridor und Landlebensraum, vor allem für Amphibien und Vögel zu, auch wenn die Fläche selbst weder mit geschützten Biotopen noch mit FFH-Lebensraumtypen ausgestattet ist. Zu nennen sind hier z.B. Rotbauchunke (Bombina bombina), Laubfrosch (Hyna arborea), Kammmolch (Triturus cristatus) und Moorfrosch (Rana arvalis), die fast flächendeckend im FFH-Gebiet vorkommen, u.a. auch in den nur wenige hundert Meter entfernten Kleingewässern. Diese Amphibienarten sind gemäß der Roten-Liste Brandenburgs bzw. Deutschlands stark gefährdet oder gefährdet und befinden sich im FFH-Anhang II bzw. IV. Die enge Verzahnung von Hecken, Gehölzen und Offenland bietet zudem Anhang-I-Vogelarten wie der Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria) und dem Neuntöter (Lanius collurio) sehr gute Lebensbedingungen.

Bestehende Planungen

Derzeit wird ein Managementplan für das FFH-Gebiet "Brodowin-Oderberg" erarbeitet, der Entwurf liegt seit September 2015 vor. Auch die Erstellung eines neuen Pflege- und Entwicklungsplanes (PEP) für das gesamte Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin findet derzeit statt. Der vorhergehende PEP stammt aus dem Jahr 1997.

Leitbild und Naturschutzziele

  • Erhalt und Entwicklung der vorhandenen Hecken, Baumreihen und Feldgehölze
  • Erhalt und Entwicklung der artenreichen Frischweide durch Fortführung der extensiven Nutzung durch Mahd und Beweidung
  • Erhalt und Entwicklung des Gebietes als Lebens- und Rückzugsraum sowie potenzielles Wiederausbreitungszentrum wild lebender Tierarten, insbesondere der Vögel, Amphibien, Reptilien und Insekten

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