Liegenschaft "Pritzerber See"Direkte Verbindung zur Havel

Die Übertragungsfläche "Pritzerber See" ist insgesamt 208,7 Hektar groß.

Gebietsbeschreibung

Beim Pritzerber See handelt es sich um einen ungeschichteten, kalkreichen, natürlich eutrophen Flachwassersee (ca. zwei bis drei Meter Wassertiefe), teilweise mit Moor- und Sumpfbereichen an den Ufern. Der Pritzerber See liegt in der Havelniederung, er hat eine direkte Verbindung zur Havel.

Die Havelniederung ist eines der bedeutendsten Durchzugs-, Rast- und Überwinterungsgebiete für Wasser- und Watvögel im mitteleuropäischen Binnenland. Das Gebiet nimmt auch für Brutvorkommen bestandsbedrohter Wat- und Wasservögel einen herausragenden Platz im deutschen Binnenland ein. Der Pritzerber See ist Teil des SPA-Gebietes "Niederung der Unteren Havel" und zudem von herausragender Bedeutung für Biber und Fischotter, Amphibien und Reptilien.

Neben der eigentlichen Seefläche beinhaltet die Übertragungsfläche die angrenzenden Uferbereiche mit Seerosen- und gut ausgeprägten Röhrichtbeständen. Kleinflächig kommt der Lebensraumtyp 91E0 (Auen-Wälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior) vor. Am Ufer liegen insgesamt etwa ein Hektar Forstbetriebsfläche (Eiche, Roteiche und weitere Laubgehölze).

Eine verpachtete Steganlage ist am Ufer vorhanden.

Schutzstatus und Schutzgüter

LSG: Westhavelland

NSG: Untere Havel Süd Schutzgebietsfläche in Zone 1 (i.V.)

GSG: Naturpark Westhavelland

FFH: Niederung der Unteren Havel/Gülper See DE 3339-301

SPA: Niederung der Unteren Havel DE 3339-402

Leitbild und Naturschutzziele

Insgesamt ist die Ausstattung und Qualität des Pritzerber Sees im derzeitigen Zustand bei-zubehalten. Ziel ist die Verhinderung von stark störenden Einflüssen in diesem Lebensraum.

Wald

  • Beseitigung nichtheimischer Gehölze, danach Überführung der Waldflächen in Prozessschutz (innerhalb von 20 Jahren)
     
  • Während des Waldumbaus: Erhalt von Alt- und Totholz in den Beständen

Standgewässer

  • Verbesserung und Sicherung der Wasserqualität auch im Zusammenhang mit der Verbesserung der Wasserqualität der Havel nach WRRL
     
  • Förderung der Gewässervegetation mit submersen und Schwimmblattpflanzen
     
  • Schutz und Entwicklung von Röhrichtgürteln der Uferzonen insbesondere in den südöstlichen und nördlichen Teilen des Sees
     
  • Keine Nutzung der Ufer im nordöstlichen Teil des Sees
     
  • Rückbau von Badestellen und Stegen bzw. keine weiteren Badestellen 

Arten- und Biotopschutz

  • Erhalt und Entwicklung des Gebietes als Brut- und Nahrungsgebiet von Wat-, Wasser- und Stelzvögeln sowie als Brutgebiet nordischer Gänse und Graugänse

  • Erhalt und Entwicklung des Gebietes als Durchgangs-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Zugvogelarten

  • Schutz der ausgeprägten Röhrichtgürtel als Lebensraum für Teich,- Schilf,- Drosselrohrsänger sowie der Großen Rohrdommel
     
  • Schutz des Sturmmöwenschlafplatzes vor anthropogener Störung
     
  • Lebensraum für Biber und Fischotter weiter entwickeln durch Förderung des Weidenaufwuchses am Gewässerrand und in Gewässernähe