Beesenberg, Landkreis UckermarkWiederherstellung des Feuchtgebietscharakters
Das etwa 50 Hektar große Projektgebiet Beesenberg befindet sich im Landkreis Uckermark, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Prenzlau. Der Beesenberg ist ein FFH- und Naturschutzgebiet. Obwohl es eines der wertvollsten kalkreichen Quellmoore in Deutschland ist, handelt es sich um einen stark entwässerten Moorkörper mit quellig austretendem Wasser. Durch die Quellspeisungen konnten trotz der zahlreichen Entwässerungsdrainagen einige moortypische Vegetationseinheiten mit vielen seltenen Arten wie erhalten werden, zum Beispiel die vom Aussterben bedrohte Sumpf-Engelwurz (Angelica palustris).
Um den Moorkörper vor weiterer Degradierung und die Torfe vor fortschreitender Mineralisierung zu schützen sowie die moortypische Vegetation zu erhalten, wurde das Entwässerungssystem im Jahr 2013 als Eigenprojekt unserer Stiftung deaktiviert. Dabei wurden zahlreiche Gräben verschlossen und Grabenabschnitte mit Material aus Flachabtorfungen gekammert. Das unterirdische Drainagesystem wurde partiell zerstört und Sohlschwellen in den angrenzenden Fließgewässern eingebaut. In den Abtorfungsflächen wurden außerdem charakteristische Moorarten wieder angesiedelt.
Um den Moorkörper vor weiterer Degradierung und die Torfe vor fortschreitender Mineralisierung zu schützen sowie die moortypische Vegetation zu erhalten, wurde das Entwässerungssystem im Jahr 2013 als Eigenprojekt unserer Stiftung deaktiviert. Dabei wurden zahlreiche Gräben verschlossen und Grabenabschnitte mit Material aus Flachabtorfungen gekammert. Das unterirdische Drainagesystem wurde partiell zerstört und Sohlschwellen in den angrenzenden Fließgewässern eingebaut. In den Abtorfungsflächen wurden außerdem charakteristische Moorarten wieder angesiedelt.
Methode
Das Ziel der Erfolgskontrolle am Beesenberg ist in erster Linie die Abbildung der Maßnahmen zur Moorrevitalisierung und dem Erhalt gefährdeter sowie der wieder angesiedelten moortypischen Arten. Um die Veränderungen zu dokumentieren wurden im Jahr 2011 (vor Maßnahmenbeginn) sieben Dauerquadrate eingerichtet und die Standorte der vom Aussterben bedrohten Sumpf-Engelwurz erfasst. Neben der Einrichtung von Dauerquadraten wurde im Jahr 2016 ein Vegetationstransekt über die gesamte Untersuchungsfläche gelegt und im Jahr 2017 eine vollständige Biotopkartierung erstellt.
In den Abtorfungsflächen wurden moortypische und gefährdete Pflanzen sowie Moose angesiedelt und insgesamt 60 Dauerquadrate angelegt, um den Erfolg dauerhaft zu dokumentieren.
Zur Dokumentation der Grundwasserstände wurden Pegel mit Datenloggern eingerichtet. Einige der Pegel wurden bereits im Jahr 2012 gesetzt und einige erst später eingerichtet, wie die Pegel in den Abtorfungsflächen (2013). Zusammenfassend werden folgende Untersuchungsmethoden am Beesenberg angewendet:
- 4 Pegel
- Biotopkartierung (2001 (LFU), Wiederholung 2017, Ergebnisse in den Berichten 1 und 2)
- 60 Dauerquadrate (DQ) in den Abtorfungsflächen (Wiederansiedlungsprojekt, Einrichtung 2013, Wiederholung 2014, 2018, Ergebnisse in den Berichten 1 und 2)
- 7 Kleintransekte mit insgesamt 31 Aufnahmeflächen (2011, 2013, 2014, 2016, Ergebnisse in den Berichten 1 und 2)
- Einrichtung eines Vegetationstransektes mit 23 Aufnahmeflächen (2016, Wiederholung 2019, Ergebnisse in den Berichten 1 und 2)
- Erfassung spezieller Pflanzenarten (Angelica palustris, Dianthus superbus; 2017, 2018, 2019, 2020)
Zusammenfassung
Durch die Maßnahmen konnte die Degradierung des Moorköpers am Beesenberg aufgehalten werden. Die ausgewerteten Pegeldaten zeigen im Mittel Grundwasserstände nahe an der Geländeoberfläche, welche ein erneutes Torfwachstum ermöglichen. Teilweise gibt es sogar Überstauungen, insbesondere in den Abtorfungsflächen.
Vor allem im südöstlichen Teil des Beesenbergs kommen wertgebende Arten wie Sumpf-Engelwurz und Reste von Pfeifengraswiesen mit Prachtnelke und Teufelsabbiss (Succisa pratensis) vor. Für diese Bereiche müssen weiterhin gesonderte Pflegemaßnahmen ergriffen werden, da diese Relikte sonst durch natürliche Sukzession vollends verschwinden. Die weitere Pflege wird jährlich zwischen der Naturwacht, dem Flächenmanagement und dem Landwirt abgestimmt.
Beobachtungsziele
- Wiederherstellung eines Feuchtgebietscharakters
- Schutz der organischen Böden
- Wiederansiedlung moorspezifischer Arten
- Erhaltungszustand wertgebender Arten wie Sumpf- Engelwurz und Prachtnelke
Parameter und Erfolg / Misserfolg
Lanschaftsbild:
- Visueller Eindruck eines Feuchtgebietes
Wasserstand:
- Mittlere Jahreswerte der Grundwasserstände etwa auf Geländeniveau, damit ist ein erneutes Torfwachstum möglich
Biotopausbildung
- Hoher Anteil an Moorbiotopen im Jahr 2017 im Vergleich zur Biotopkartierung im Jahr 2001
- es sind die LRT 7230 und 3140 dazu gekommen
Vegetation
- insgesamt wurden 230 Arten nachgewiesen, davon sind 53 Arten in Brandenburg gefährdet und zwölf geschützt
- von den 26 angesiedelten Arten, konnten zwölf Arten wieder gefunden werden
- das vom Aussterben bedrohte Sumpf-Läusekraut konnte im Jahr 2018 wieder neu am Beesenberg nachgewiesen werden
- die Vegetationsaufnahmen auf dem Transekt spiegeln hohe Feuchtestufen (Feucht-bis Nässezeiger) wieder
- die Artenanzahl ist auf dem Transekt leicht zurück gegangen und wertgebende, wieder angesiedelte Arten in den Abtorfungsflächen wurden durch natürliche Sukzession verdrängt
- das Indische Springkraut konnte zurück gedrängt werden
- die Anzahl der Individuen bei der Sumpf-Engelwurz und der Prachtnelke ist in den Jahren 2017 bis 2019 leicht angestiegen
- im Jahr 2020 ist die Anzahl jedoch wieder gesunken, vor allem bei der Sumpf-Engelwurz gab es einen starken Einbruch der Bestände
- die Pflege der wertgebenden Bereiche muss weiterhin optimiert und beobachtet werden
Stand: Dezember 2020
Untersuchungsgebiet
Downloads
Die genauen Ergebnisse, Karten und Literatur zu den ausgewählten Flächen finden Sie im aktuellen Bericht zur Erfolgskontrolle (Stand 2020).
Die vorangegangenen Berichte können Sie ebenfalls nachlesen: Erfolgskontrolle 2018 und Erfolgskontrolle 2019
Ihr Kontakt
Ninett Hirsch
Erfolgskontrolle
Telefon: 0331 / 971 64 875
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