Rühstädt, Landkreis PrignitzEtablierung eines Blühstreifens
Im Herbst 2019 wurde auf einem Acker bei Rühstädt ein 20 Meter breiter und etwa 350 Meter langer Blühstreifen angelegt. Rühstädt ist ein Dorf in der Prignitz, südwestlich von Bad Wilsnack, an der Elbe. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im FFH-Gebiet „Elbdeichhinterland“ (DE3036-302) und Naturschutzgebiet „Wittenberge-Rühstädter Elbniederung“ und ist eingebettet in das Biosphärenreservat „Flusslandschaft Elbe – Brandenburg“.
Der Blühstreifen wurde im Übergangsbereich eines Ackers und eines angrenzenden Waldgebietes angelegt. Dabei wurde regio-zertifiziertes Saatgut mit 32 verschiedenen Wildkräutern ausgebracht. Eine Gesamtartenliste mit Kennzeichnung der Saatgutbestandteile befindet sich im Anhang des Berichts.
Methoden
Im Rahmen der Erfolgskontrolle wurden 2020 und 2021 jeweils vier Begehungen durchgeführt, um Pflanzen, Tagfalter und Heuschrecken als Parameter der Lebensraumqualität des Blühstreifens zu erfassen. Die Erhebungen wurden an einen externen Experten vergeben.
Begleitend wurden Fotopunkte eingerichtet, um die Veränderungen des Landschaftsbildes zu dokumentieren. Zusammenfassend wurden folgende Methoden auf dem Blühstreifen in Rühstädt angewendet:
• Gesamtartenliste der Pflanzen
• Erfassung der Tagfalter
• Erfassung der Heuschrecken
• Fotodokumentation
Zusammenfassung
Von den 32 ausgesäten Pflanzenarten haben sich 27 Arten etabliert. Insgesamt wurden im Jahr 2020 zunächst 31 und im Jahr 2021 sogar 58 Pflanzenarten auf dem Blühstreifen nachgewiesen. Von diesem deutlich erhöhten Blütenangebot profitierten zahlreiche Falterarten: 20 Tagfalterarten wie beispielsweise der gefährdete Pflaumen-Zipfelfalter wurden erfasst. In besonders großer Zahl kamen der Kleine Kohlweißling (mehr als 100) sowie das Große Ochsenauge (200 Exemplare) vor. Außerdem wurden im Jahr 2020 neun und 2021 elf Heuschreckenarten auf dem Blühstreifen erfasst, darunter zum Beispiel die Zwitscherschrecke, die Gemeine Sichelschrecke oder das Grüne Heupferd.
Aus den Ergebnissen der Kartierung hat der Gutachter Vorschläge für zukünftige Saatgutmischungen und Pflegemaßnahmen abgeleitet. Beispielsweise sollten die Anteile der Schafgarbe und Wilden Möhre zugunsten von Rispenflockenblumen, Kronwicke, Hornklee oder Thymian angepasst werden. Für die Pflege des Streifens wurde eine rotierende Teilflächenmahd vorgeschlagen, um stets Ausweichflächen
mit Blütenpflanzen für die Nektaraufnahme zur Verfügung zu stellen und die Überwinterungsstadien der Insekten beispielsweise in Form von Eiern, Raupen oder Puppen zu schonen.
Stand: Dezember 2021
Untersuchungsgebiet
Download
Hier finden Sie den aktuellen Bericht zur Erfolgskontrolle auf dem Ackerblühstreifen bei Rühstädt:
Erfolgskontrolle 2021
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Ninett Hirsch
Erfolgskontrolle
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