Sechs Teiche für Rotbauchunke und Co.Amphibienschutz im Landkreis Elbe-Elster

Etwa ein Hektar Grünland, Waldfläche und Brachland sowie rund fünf Hektar Teichflächen umfasst das Projektgebiet "Unkenteiche". Die sechs Teiche wurden in den 1970er Jahren angelegt und anfangs fischereiwirtschaftlich genutzt. Mittlerweile bieten die Teiche Amphibien wie Rotbauchunke, Kammmolch oder Laubfrosch einen Lebensraum. Allerdings müssen die Teiche saniert werden, um sie als Habitat aufzuwerten und auch dauerhaft zu sichern.

Auf einen Blick

Projekt: "Sicherung und Aufwertung von Amphibienlebensräumen für Rotbauchunke, Laubfrosch und Kammmolch in einer Teichgruppe bei Doberlug-Kirchhain (Unkenteiche) durch Dammsanierung, Sanierung und Neubau von Staubauwerken, Schilfmahd und Entschlammung"
Ziel: Aufwertung von Teichen als Amphibien-Lebensraum
Gebiet: Landkreis Elbe-Elster, Gemeinde Doberlug-Kirchhain
Schutzstatus: Die Unkenteiche sind Bestandteil des FFH-Gebietes „Hohe Warte", des SPA-Gebietes "Niederlausitzer Heide" und des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft.
Zeitraum: Winterhalbjahr 2023/24 (erste Projektphase)

Schilfmahd und Entschlammung

Problematisch waren zum Beispiel die zunehmende Ausbreitung des Schilfröhrichts und die Verschlammung der Teiche. Nach der Schilfmahd im Winter 2023/24 entstehen nun wieder besonnte Flachwasserbereiche, die über die Fortpflanzungsperiode mit Wasser gefüllt sind. Durch die teilweise Entschlammung im Zu- und Ablaufbereich ist die Verlandung erst einmal gestoppt. Da die Rhizom-führende Substratschicht entnommen wurde, verzögert sich die Neuausbreitung des Schilfröhrichts. Auch die Ablaufbauwerke sind wieder zugänglich, sie waren dicht im Schilf eingewachsen.

Der Schilfschnitt wurde zu etwa sechs mal zwei Meter großen Haufen geschichtet, um Überwinterungshabitate und Rückzugsorte für die Amphibien anzulegen. Neben dem Schilf konnten wir hier auch Baumschnitt nutzen, der bei der Pflege einer Schneise für Freileitungen angefallen war. So entstehen Hohlräume, die Amphibien als Versteckmöglichkeit nutzen.

Weitere Maßnahmen

Noch geplant sind die Sanierung sechs bestehender und der Bau von zwei neuen Stauanlagen, um das Wasserstandsmanagement der gesamten Teichanlage zu optimieren. Die Dammsanierung schließlich wird die gesamte Teichlandschaft gegen Wasserverluste sichern und die Bespannung der Teiche über die gesamte Fortpflanzungsperiode der Amphibien ermöglichen.

Verbreitungsschwerpunkt der Amphibien

Rotbauchunke, Kammmolch und Laubfrosch haben in Brandenburg einen wichtigen Verbreitungsschwerpunkt. Die Rotbauchunke findet hier – und in Mecklenburg-Vorpommern – sogar ihren bedeutendsten Verbreitungsschwerpunkt in ganz Deutschland. Daraus leitet sich die besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Arten ab. Mit den beschriebenen Naturschutzmaßnahmen setzen wir Maßnahmen aus dem Managementplan für das FFH-Gebiet "Hohe Warte" (2020) um und verbessern zudem den Landschaftswasserhaushalt in der Region.

Ihr Kontakt

Lars Heling
Stiftungsprojekte
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Silke Freiwald
Stiftungsflächen
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