Die ProjektflächeHügelig, kleinflächig und strukturreich

Die etwa 32 Hektar große Stiftungsfläche liegt im Landkreis Barnim im FFH-Gebiet "Groß-Ziethen". Dieses FFH-Gebiet im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist von zentraler Bedeutung für den Erhalt von Rotbauchunke (Bombina bombina) und Kammmolch (Triturus cristatus) beides Arten, die nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützt sind. 

Wie auf den Luftaufnahmen von 1953, 2010 und 2020 zu erkennen, ist die Fläche von der Flurbereinigung weitgehend verschont geblieben.

Bedeutung für Amphibien

Anhand der Biotopkartierung und der Amphibienerfassungen im Rahmen der FFH-Managementplanung wurde auf unseren Flächen die Rotbauchunke ebenso nachgewiesen wie der Moorfrosch (Rana arvalis) und der Laubfrosch (Hyla arborea).

Insgesamt wurden neun wasserführende Kleingewässer kartiert, eines davon als Lebensraumtyp (LRT) "Natürliche und naturnahe nährstoffreiche Stillgewässer mit Laichkraut- oder Froschbiss-Gesellschaften". Diese Kleingewässer sind sehr unterschiedlich – von sehr offenen und besonnten Gewässern, wie sie Rotbauchunke und Kammmolch bevorzugen, bis hin zu Gewässern mit Verlandungsstrukturen und Erlenbruchwald, wo eher der Moorfrosch zu finden ist.

Von der angepassten Beweidung der Ziethener Heide und den behutsamen Maßnahmen an den Kleingewässern profitieren alle Amphibien. Die Rotbauchunke zum Beispiel braucht ebenso wie der Kammmolch als Laichgewässer offene, besonnte Flachwasserzonen mit einem dichten Bewuchs an Wasserpflanzen. Die gewässernahen Totholz- oder Lesesteinhaufen zum Beispiel bieten versteckte Landlebensräume. 

Auch der Laubfrosch das FFH-Gebiet ist ein bedeutendes Verbreitungsgebiet nutzt besonnte Kleingewässer als Laichhabitat und benötigt Landlebensräume in Gewässernähe: artenreiche Hochstaudenfluren, Hecken und Gehölze. Für den Moorfrosch spielt der Wasserhaushalt eine entscheidende Rolle. Er besiedelt bevorzugt Lebensräume mit einem hohen Grundwasserstand.

Die Amphibien profitieren nicht zuletzt auch von der Insektenmasse, die durch die Weidetiere in die Fläche gebracht wird: Das Nahrungsangebot steigt allein durch die Vielfalt an Dungkäfern, Dungfliegen, Fliegen oder Bremsen.

Bedeutung für Brutvögel

Die Ziethener Heide ist ein potenzielles Bruthabitat für typische Vogelarten der extensiven, naturnahen Weidelandschaften. Vor allem die durch Beweidung sehr dichten Gebüschinseln aus dornigen Sträuchern wie Brombeere, Schlehe oder Weißdorn bieten ideale Brutmöglichkeiten für Neuntöter (Lanius collurio), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Klappergrasmücke (Sylvia curruca ) und andere. Neuntöter und Sperbergrasmücke haben hier sogar einen Vorkommensschwerpunkt.

Auch der Wendehals (Jynx torquilla), der die Übergänge von Wald, Solitärbäumen und Offenland mit kurzen Weiderasen für seine Nahrungssuche nach Ameisen braucht, profitiert von der Struktur und Pflege der Fläche. Ebenso der Wiedehopf (Upupa epops), der in Baumhöhlen nistet und sich von Großinsekten wie den Dungkäfer ernährt.

Die Brutvogelarten profitieren ebenso wie die Amphibien von der gestiegenen Insektenmasse und dem damit höhreren Nahrungsangebot. Weidetiere bringen Insekten wie Dungkäfer, Dungfliegen, Bremsen, Fliegen und Mücken auf die Fläche. 

Bedeutung für Fledermäuse

Die hügelige, kleinflächig strukturierte Weidelandschaft bietet mit ihren Sträuchern, Feldgehölzen, Solitärbäumen und dichterem Baumbestand auch Fledermäusen wertvolle Lebensraumstrukturen.

Mops-, Rauhaut- und Zwergfledermaus (Barbastella barbastellus, Pipistrellus nathusii, Pipistrellus pipistrellus) bietet sie zum Beispiel ein wertvolles Jagdhabitat. So jagt die Mopsfledermaus vor allem nachtaktive Kleinschmetterlinge an Waldrändern, aber auch in geschlossenen Wäldern. Die Zwergfledermaus erbeutet vor allem Insekten über den Kleingewässern, an den Gebüschen und Waldrändern.

Ihr Kontakt

Ninett Hirsch
Stiftungsprojekte
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Max Jung
Stiftungsflächen
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