Naturschutzfonds Brandenburg
 

Naturschutz in Brandenburg
Newsletter der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg | Ausgabe 01/2023

Stiftung | Projektförderung | Stiftungsflächen | Stiftungsprojekte | Naturwacht | Umweltbildung | Naturschutz in ZahlenZu guter Letzt

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser,

die Bewerbungs- und Vorschlagsfrist für den Brandenburger Naturschutzpreis läuft! Mit welchen Kriterien die Jury arbeitet, lesen Sie in dieser Ausgabe. Wir stellen Ihnen wieder zwei Förderprojekte vor und zwei umfangreiche Naturschutzmaßnahmen, die den Auenwald fördern. Das Naturerlebnis kommt auch nicht zu kurz - digital und natürlich auch real.

Viel Spaß beim Lesen,

Ihr Team der Stiftung

Stiftung – Naturschutzpreis 2023
Die Bewerbungs- und Vorschlagsfrist läuft bis Ende April

Mit dem Brandenburger Naturschutzpreis zeichnen wir Menschen aus, die sich besonders für Natur, Kulturlandschaft und biologische Vielfalt in Brandenburg engagieren. Bewerben Sie sich jetzt oder schlagen Sie andere vor, deren Einsatz Sie beeindruckt.

Unsere Auswahlkriterien

Unsere Naturschutzpreisträger*innen zeichnet ein besonders hohes persönliches oder gemeinschaftliches Engagement aus: Allen Herausforderungen zum Trotz setzen sie sich über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg für den Schutz von Arten und Lebensräumen in Brandenburg ein. Auch junge Menschen, deren Engagement zeitlich gesehen kürzer, aber nicht weniger beeindruckend und vor allem vorbildhaft und richtungsweisend für Naturschutz und Landschaftspflege ist, werden geehrt. So kann die Jury in jedem Jahr bis zu zwei Preise vergeben: einen an Erwachsene und einen an Nachwuchs-Naturschützer*innen.

Gerade im Nachwuchsbereich begegnen uns regelmäßig neue, kreative Ideen, Strategien und Ansätze – ein weiterer Aspekt, den unsere Jury berücksichtigt. Wichtig ist, dass es nicht bei der Planung geblieben ist, sondern bereits konkrete Ergebnisse erzielt wurden.

Ebenfalls im Fokus steht die Nachhaltigkeit des Engagements und zwar sowohl im ökologischen als auch im zeitlichen Sinn. Hierbei sind auch eine regionale Verankerung und wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit förderlich: Nach Möglichkeit werden die Menschen vor Ort einbezogen und Netzwerke aufgebaut. Um auch andere zu inspirieren, werden die Inhalte nach außen getragen und kommuniziert. 

Ihr Projekt oder Vorschlag erfüllt diese Kriterien? Dann gilt nur noch: Es sollte innerhalb der vergangenen 24 Monate und in Brandenburg umgesetzt worden sein. Das Bewerbungsformular finden Sie auf unserer Webseite. Auch die weiteren Preisträger*innen der vergangenen Jahre stellen wir dort vor. Vorschläge und Bewerbungen können Sie gern bis zum 28. April 2023 einreichen! Den Gewinner*innen winken Geldpreise und eine sehenswerte Trophäe.

Projektförderung – Aktuelle Beispiele
Wir ermöglichen Naturschutzprojekte

Hecken vernetzen Biotope und schützen die Ackerböden vor Austrocknung und Erosion. Die Evangelische Kirchengemeinde Barenthin im Landkreis Prignitz hat nun mit unserer Unterstützung auf einer Länge von über einem Kilometer mehr als 9000 junge Bäume und Sträucher gepflanzt.

Westlich von Wilmersdorf im Landkreis Oder-Spree konnten wir die Renaturierung von sechs Feldsöllen fördern. Verlandet und zugewachsen waren sie als Gewässer kaum noch zu erkennen. Bereits wenige Wochen nach der Renaturierung haben sich kleine Wasserstellen gebildet, die bis zum Frühjahr an Volumen zunehmen und vor allem Amphibien wieder einen Laichplatz bieten. Projektträger ist hier das Schlossgut Alt Madlitz GmbH & Co.KG. 

Sie haben eine Projektidee? Wir fördern Naturschutzprojekte, die den Zustand von Natur und Landschaft langfristig verbessern. Informieren Sie sich auf unserer Webseite, ob Ihr Projekt förderfähig ist. Neu: Solange die Fördersumme 150.000 Euro nicht überschreitet, sind keine Fristen zu beachten. Sie können Ihren Förderantrag jederzeit einreichen.

Stiftungsflächen – Starthilfe für den Hartholz-Auenwald
Pflanzung von Gehölzinseln

Hartholz-Auenwälder sind mit ihren Eichen und Flatterulmen, Tot- und Altholzbeständen und dem dynamischen Wechsel zwischen Überschwemmung und Trockenheit ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Das Team vom „MediAN“-Verbundprojekt will mit der Pflanzung von Gehölzinseln die natürliche Entwicklung eines Auenwalds bei Wittenberge anschieben und hat auf unseren Flächen im FFH-Gebiet "Cumlosen-Wittenberge-Rühstädter Elbniederung“ im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg zehn Gehölzgruppen aus Bäumen und Sträuchern gepflanzt.

Stiftungsprojekte – Wasser für die Auenwälder
Anschluss eines Altarms des Rheinsberger Rhins

Dammbau mit Eichenbohlen und Feldsteinen.

Um Auenwälder geht es auch hier. Wir haben einen rund 200 Meter langen Fluss-Altarm nördlich von Rheinshagen wieder an den Rheinsberger Rhin angeschlossen: Aus dem verlandeten Altlauf wurden zuerst rund 700 Kubikmeter Schlamm entfernt. Dann wurde die Flusssohle im Altlauf mit Kies erhöht. Außerdem wurde ein im Kern mit Eichenbohlen und Feldsteinen befestigter Damm angelegt. Dieser leitet das Wasser künftig auf seinen ursprünglichen Weg zurück durch den Altarm.

Dank dieser Maßnahme kann der Wasserstand auf fünf Hektar Auenwaldfläche um mehr als 20 Zentimeter angehoben werden. So wird dieser wichtige Lebensraum erhalten, der nicht zuletzt eine große Bedeutung für den Hochwasser- und Klimaschutz besitzt. Umgesetzt haben wir diese Naturschutzmaßnahme im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Rahmen unseres EU-LIFE-Projekts Feuchtwälder.

Naturwacht – Brandenburger Konzertfrühling
30 geführte RangerTouren im April und Mai

Blaukehlchen. Foto: Frank Koch

Der Klang der Liebe. Mit den steigenden Temperaturen Ende März drängt das pralle Leben zurück auf die Bühne. Während Singvögel die Symphonie der Frühlingsgefühle anstimmen, bringen Rotbauchunke, Moorfrosch und Co. das Wasser der Tümpel zu Brodeln. Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht stellen zum 15. „Brandenburger Konzertfrühling“ die liebestollen Sänger und Rufer im Rahmen von 30 geführten Touren genauer vor.

Das Angebot reicht von morgendlichen Vogelstimmenwanderungen über ausgedehnte Radtouren bis hin zum abendlichen Konzert von Moorfrosch, Rotbauchunke und Co. Auf unserer Webseite finden Sie die Termine.

Umweltbildung – "Wilde Welten" zeigen die Heide
Digitales und reales Erleben und Lernen verknüpft

Die Heide - ein karger Lebensraum oder wertvoller Standort für Angepasste? Die "Wilden Welten" haben die Antwort parat: Unter www.wilde-welten.de entdecken Kinder und auch Erwachsene mit wenigen Klicks die Lebensräume Wald, Wiese, Moor – und ganz aktuell auch den Lebensraum Heide! So steht man knietief im Wasser, im Gras neben äsenden Damhirschen und startet nun auch am blühenden Boden oder in der Luft zur Heide-Erkundung.

Screenshot der Wilden Welten.

Mit der virtuellen Erlebnis- und Lernanwendung beschreiten wir innovative Wege in der Naturschutzkommunikation. Wo Exkursionen nur schwer möglich sind oder weite Wege bedeuten, sind die „Wilden Welten“ eine spannende Alternative. Besonders realistisch wirken die Lebensräume mit einer VR-Brille. Aber auch mit anderen Geräten wie PC, Tablet, Smartphone oder Smart Board ist das digitale Naturerleben sehr eindrücklich.

Für Schüler*innen gibt es übrigens ein Mitmach-Heft voller Rätsel und Anleitungen. Für Pädagog*innen und Umweltbildner*innen steht eine spezielle Handreichung mit Anregungen und Hintergründen für den Unterricht bereit.

Naturschutz in Zahlen – Unterstützung für Brandenburger Moore, Gewässer und Auen
Renaturierung von Feuchtlebensräumen ist Arbeitsschwerpunkt

Das Rauhe Luch im Landkreis Teltow-Fläming. Foto: C. Schneider

Rund 220 Projekte zur Wiederherstellung von Feuchtgebieten haben wir in den vergangenen zehn Jahren selbst umgesetzt oder durch unsere Projektförderung ermöglicht. Zum Beispiel die Renaturierung von Kleingewässern im Landkreis Uckermark: Gleich fünf Kleingewässer stellt das Amt Gartz (Oder) dank Projektförderung wieder her. Drei davon sind bereits erfolgreich saniert, zwei weitere folgen aktuell.

Als wichtige Partner haben sich die Wasser- und Bodenverbände etabliert. Der Wasser- und Bodenverband Prignitz konnte sechs Projekte angehen, um beispielsweise den Wasserrückhalt in der Landschaft bei Wittenberge, Lenzen und Pritzwalk zu verbessern oder Kleingewässer bei Dallmin und Warnsdorf zu sanieren.

Für große Projekte zum Erhalt von Feuchtgebieten holte die Stiftung in den vergangenen Jahren fast sieben Millionen Euro EU-Gelder nach Brandenburg. Mit Hilfe solcher Mittel konnten wir landesweit Feuchtlebensräume auf einer Fläche von rund 1.300 Hektar wiederherstellen! Aktuell sind wir in den Gewässersystemen der Stepenitz (Landkreis Prignitz), am Rhin (Ostprignitz-Ruppin) sowie an der Dahme (Dahme-Spreewald) besonders aktiv. Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete haben wir aktuelle Zahlen zusammengestellt.

Zu guter Letzt – Halbzeit der Ökofilmtour
Kino & Gespräche noch bis in den April

191 Filme wurden eingereicht, 52 ausgewählt. Zu sehen sind diese Filme, die sich mit globalem Umwelt- und Naturschutz und verwandten Themenkomplexen beschäftigen, im Rahmen der Ökofilmtour noch bis in den April hinein. Im Rahmen des Wettbewerbs der Ökofilmtour 2023 werden wieder sechs Preise vergeben, unter anderem auch der von uns gestiftete Horst-Stern-Preis für den besten Naturfilm. Mit der Preisverleihung endet die 18. Ausgabe des Filmfestivals dann am 29. April in der Reithalle des Hans Otto Theaters in Potsdam. Save the date!