Austauschprogramm mit Israel ausgezeichnetBrandenburgs Ranger empfangen 2020 wieder Kollegen aus Israel

Potsdam – Seit 2017 existiert ein Austauschprogramm zwischen deutschen und israelischen Rangern. Hierzulande sind daran die Naturwacht Brandenburg, der Nationalpark Bayerischer Wald und der Nationalpark Schwarzwald beteiligt. Das Projekt wurde jüngst zum 9. Welt-Ranger-Kongress (11. bis 16. November) im nepalesischen Chitwan Nationalpark vom Präsidenten des Internationalen Ranger Verbandes (IRF), Sean Willmore, mit einem Preis ausgezeichnet.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass unser Austauschprogramm schon nach so kurzer Laufzeit diese internationale Anerkennung genießt“, erklärt Manfred Lütkepohl. Der Leiter der Naturwacht Brandenburg reiste selbst mit nach Nepal zum World Ranger Congress, der weltweit größten Zusammenkunft von Rangerorganisationen. Das Treffen findet alle drei Jahre statt. 2019 folgten mehr als 550 Teilnehmer aus 72 Nationen der Einladung.

„Gerade in Zeiten, in denen nationalistische Tendenzen und Ausgrenzung in vielen Regionen der Welt und auch in Deutschland wieder zunehmen, finden wir es wichtig, uns aktiv für die Völkerverständigung einzusetzen. Darüber hinaus profitieren beide Seiten sehr stark davon, mehr über die Arbeit der jeweiligen Partner zu erfahren und deren Schutzgebiete und heimische Arten kennenzulernen“, so Manfred Lütkepohl.

Anknüpfungspunkte in der praktischen Arbeit gibt es genug. „Die Natur schert sich nicht um Landesgrenzen. Das trifft auch für den bei uns vom Aussterben bedrohten Schreiadler zu. Ein großer Teil der Population passiert im Herbst Israel auf dem Weg in den Süden Afrikas. Insofern sind unsere Besucher stets sehr an den Schutzbemühungen für den Erhalt der wenigen Brutpaare hier in Brandenburg interessiert“, führt Lütkepohl aus.

Das deutsch-israelische Austauschprogramm wird 2020 fortgesetzt. Mitte Januar macht sich eine kleine Delegation von Brandenburger Rangern auf nach Tel Aviv. In Israel übernachten sie unter anderem in der Wüste, begleiten ihre Rangerkollegen bei Kontrollfahrten durch Schutzgebiete und besuchen eine Schildkrötenaufzuchtstation. Der Gegenbesuch findet im Mai 2020 statt. Für eine Woche bereisen sechs israelische Ranger das Biosphärenreservat Spreewald sowie die Naturparke Stechlin-Ruppiner Land, Uckermärkische Seen und das Schlaubetal. Im Anschluss daran steht die gemeinsame Teilnahme am Europäischen Ranger Kongress im Nationalpark Bayerischer Wald auf dem Programm.

Die Naturwacht Brandenburg versteht sich als Teil eines weltweiten Ranger-Netzwerkes. Regelmäßig beteiligen sich die Naturwächter an den Aktionen der IRF zum jährlichen Welttag der Ranger am 31. Juli. Sie bieten zu diesem Anlass eigens Führungen an und sammeln Spenden für die „Thin Green Line Foundation“. Diese Stiftung der IRF unterstützt mittellose Familien im Dienst getöteter oder verunglückter Ranger im globalen Süden. Schätzungen der IRF zufolge engagieren sich zwischen 300.000 und 500.000 Ranger weltweit für einen nachhaltigen Naturschutz.

Hintergrund Naturwacht Brandenburg

Die Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Brandenburger Naturlandschaften als Mittler zwischen Mensch und Natur. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – erfassen sie Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Zudem setzen sie zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Die 93 Ranger in Brandenburg sind wichtige Ansprechpartner für Anwohner und Touristen in den Nationalen Naturlandschaften – einem Nationalpark, drei Biosphärenreservaten und elf Naturparken (Stützpunktkarte). Sie begleiten jährlich rund 10.000 Gäste auf mehr als 600 geführten Touren. Im Rahmen ihrer Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen, den Junior Rangern, weckt die Naturwacht Interesse für Natur- und Umweltschutz bei der jungen Generation. Auch am Ganztagsschulangebot des Landes beteiligen sie sich. Mehr als 280 Freiwillige unterstützen Brandenburgs Ranger bei ihren Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de

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Johannes Müller
Öffentlichkeitsarbeit
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