"Schafswäsche" ist wieder nassStiftung NaturSchutzFonds Brandenburg unterstützt Artenschutzmaßnahme in der Gemeinde Schönermark

Gransee - In der Gemeinde Schönermark hat die GRÜNE LIGA Oberhavel e.V. das verlandete Feldsoll „Schafswäsche“ westlich von Gransee wiederhergestellt. Das 5.000 Quadratmeter große Naturdenkmal führt nun Wasser und ist damit wieder zu einem attraktiven Lebensraum geworden. Für diese Artenschutzmaßnahme hatte die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg Fördermittel in Höhe von rund 100.000 Euro bereitgestellt.

Laub- und Nährstoffeinträge aus der ackerbaulich genutzten Umgebung sowie die klimatischen Veränderungen wie etwa zurückgehende Niederschläge hatten das Gewässer weitgehend verlanden lassen. Seinen Wert als Lebensraum und Laichgewässer für seltene und bedrohte Amphibien wie zum Beispiel für Knoblauchkröte, Kammmolch oder Moorfrosch hat sich deutlich verschlechtert. Der Verlust solcher Lebensräume ist heutzutage die Hauptgefährdungsursache für die heimische Amphibienwelt.

Um die Situation vor Ort zu verbessern, hat die GRÜNE LIGA Oberhavel in ihrem Artenschutzprojekt das Kleingewässer entschlammen lassen. Jetzt erfüllt das Feldsoll „Schafswäsche“ wieder seine ursprünglichen Lebensraumfunktionen für Kröten, Frösche und Molche. Dafür wurden zudem Gehölze am Südufer entnommen, um die Erwärmung des Gewässers und dadurch die Larvenentwicklung zu fördern. Mit dem Schnittgut wurden Totholzhaufen und eine Benjeshecke angelegt. Diese bieten den Amphibien Schutz an Land und neue Lebensräume für Reptilien, Vögel und Kleinsäuger.

Die Naturschützer aus Oberhavel hoffen darüber hinaus, dass die jährliche Krötenwanderung über die L 222 in ein ebenfalls verlandetes Kleingewässer somit künftig entfällt und die Tiere sich in der „Schafswäsche“ sammeln. Die GRÜNE LIGA betreut hier seit 19 Jahren einen mobilen Amphibienschutzzaun.

Im Mai hatte der Stiftungsrat des NaturSchutzFonds Brandenburg die Gelder, die aus Ersatzzahlungen für Beeinträchtigungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft stammen, bewilligt.

Feldsölle sind Relikte der Eiszeit, als abtauende Eisblöcke jene mit Schmelzwasser gefüllten Hohlformen in der märkischen Landschaft hinterlassen haben. Oft sind sie weithin sichtbar und prägen mancherorts die Gegenden als „Augen der Landschaft“. Viele der ehemals häufigen Feldsölle sind im Zuge von Meliorationsmaßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen verschwunden.

Der Name „Schafswäsche“ ist übrigens ein historischer Flurname und hat den Ursprung, dass zur damaligen Zeit die Landwirte, die ihre Tiere in der freien Landschaft hielten, die Wolle der geschorenen Schafe in Söllen und Weihern wuschen.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet.

Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlungen im Land Brandenburg. Mehr als 850 Naturschutzprojekte mit einem finanziellen Umfang von rund 154 Millionen Euro hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht. Stiftungsmittel in Höhe von rund 70 Millionen Euro bildeten dafür ein wichtiges finanzielles Fundament.

Die Ranger sind in den fünfzehn brandenburgischen Großschutzgebieten auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv. Als Mittler zwischen Mensch und Natur haben sie alle die gemeinsame Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Umwelt einzusetzen.

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Norbert Wilke
Tel.: 0152/ 02875749
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