Wasser für Rotbauchunke und LaubfroschStiftung NaturSchutzFonds Brandenburg unterstützt Artenschutzmaßnahme im Landkreis Uckermark

Lychen - In der Gemarkung Beenz nördlich von Lychen hat der Wasser- und Bodenverband "Uckermark-Havel" fünf Feldsölle als Lebensraum für Rotbauchunke, Moor- und Laubfrosch wiederhergestellt. Nachdem die verlandeten Kleingewässer ausgebaggert und entschlammt worden, sammelt sich nun Wasser in den abflusslosen Senken. Die Sölle sind damit wieder zu einem attraktiven Amphibien-Lebensraum geworden. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat diese Artenschutzmaßnahme mit Fördermitteln in Höhe von rund 60.000 Euro aus Ersatzzahlungen finanziert.

Erhöhte Nährstoffeinträge aus der ackerbaulich genutzten Umgebung vor der Wende sowie klimatische Veränderungen wie etwa zurückgehende Niederschläge hatten die Verlandung der Gewässer beschleunigt. Anstelle offener Wasserflächen wuchsen Grauweidengebüsche und Röhrichte. Ihren Wert als Lebensraum und Laichgewässer für seltene und stark bedrohte Amphibien wie zum Beispiel für die Rotbauchunke hatten die Gewässer verloren. Der Verlust solcher Lebensräume ist heutzutage die Hauptgefährdungsursache für die heimische Amphibienwelt.

Um die Situation vor Ort zu verbessern, hat der Wasser- und Bodenverband "Uckermark-Havel" die Kleingewässer entschlammt und auf deren Südseite Gehölze zurückgeschnitten. Die entstehenden, offenen Wasserflächen können sich so im Frühjahr schnell erwärmen und ihre ursprünglichen Lebensraumfunktionen für Amphibien optimal erfüllen. Laubfrosch und Rotbauchunke werden aus den umliegenden Gewässern einwandern, hier den Sommer verbringen und laichen. Beide Arten sind typisch für die Feldsölle in der Uckermark.

Feldsölle sind Relikte der Eiszeit, als abtauende Eisblöcke jene mit Schmelzwasser gefüllten Hohlformen in der märkischen Landschaft hinterlassen haben. Oft sind sie weithin sichtbar und prägen mancherorts die Gegenden als "Augen der Landschaft". Viele der ehemals häufigen Feldsölle sind im Zuge von Meliorationsmaßnahmen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen verschwunden.

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