Natura-2000-Gebiet Stepenitz: Potenzial für Pufferstreifen nutzenStiftung informiert anlässlich des Natura-2000-Tages

Putlitz (16.05.2020) - Das Natura-2000-Gebiet Stepenitz beheimatet neben der Stepenitz andere gefährdete Lebensräume wie Magere Flachland-Mähwiesen sowie seltene Arten, darunter die Bachmuschel. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg ist unter anderem in ihrem Projekt „Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ vor Ort aktiv. Anlässlich des Natura-2000-Tages möchte die Stiftung auf die Besonderheiten des Gebiets sowie Möglichkeiten zu dessen Schutz informieren.

Die Stepenitz entspringt bei Meyenburg und mündet bei Wittenberge in die Elbe. Sie zählt zu den ökologisch bedeutsamsten und am besten erhaltenen Fließgewässersystemen Brandenburgs. Ihre Fischfauna zeichnet sich mit nachweislich 37 Fischarten durch eine besonders hohe Artenvielfalt aus. Zudem verfügt die Stepenitz über einen hohen Anteil weitgehend vom Menschen unbeeinflusster Gewässerabschnitte. An ihre Ufer grenzen ebenfalls artenreiche Lebensräume, wie Auenwälder und Magere Flachland-Mähwiesen. Um dieses bedeutsame Gebiet zu schützen, wurde es in das europäische Schutzgebiets-Netz Natura 2000 aufgenommen.

Derzeit ergeben sich Beeinträchtigungen der Stepenitz hauptsächlich aus der Behinderung der ökologischen Durchgängigkeit durch beispielsweise Wehre, die verhindern, dass Fische ungehindert wandern können. Zudem gibt es an einigen Stellen stärkere Nährstoff- und Sedimenteinträge aus angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen. „Wir sehen, dass es im Gebiet Potenzial für Pufferstreifen zu geschützten Lebensräumen wie der Stepenitz in Form von Ackerrand- und Blühstreifen gibt,“ erklärt Maria Schrödter, die für das Projekt im Gebiet aktiv ist. „Mit einigen Landnutzern stehen wir bereits in Kontakt, weitere Gespräche sind angedacht. Wir hoffen auf gute gemeinsame Ergebnisse“, berichtet Maria Schrödter.

Sie und ihre Kollegen beraten Landnutzer, darunter Landwirte oder auch Waldeigentümer, in ausgewählten Natura-2000-Gebieten unter anderem über Fördermöglichkeiten. So können beispielsweise neue Blühstreifen auf Ackerflächen entstehen oder der Erhalt von Totholz im Wald honoriert werden.

21. Mai ist Natura-2000-Tag

Der 21. Mai ist europaweiter Natura-2000-Tag. Natura 2000 stellt das größte Schutzgebiets-Netz der Welt dar. In Brandenburg gibt es rund 600 Natura-2000-Gebiete. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat in vielen dieser Gebiete bereits die Natura 2000-Managementplanung koordiniert und setzt sich in ihrem Projekt „Unser Naturerbe schützen- Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“ sowie dem Projekt „Feuchtwälder“ jetzt für die Umsetzung. „In den vergangenen Jahren haben wir anlässlich des Tages Exkursionen in verschiedene Natura-2000-Gebiete angeboten,“ erklärt Frank Berhorn, Projektleiter von Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg. „Aufgrund des Coronavirus können sie derzeit nicht stattfinden. Alternativ möchten wir dieses Jahr über die Presse informieren,“ so Berhorn

„Unser Naturerbe schützen - Zusammen für Natura 2000 in Brandenburg“

Ziel des Projektes ist es, die Umsetzung konkreter Naturschutzmaßnahmen vorzubereiten. Die vorgesehenen Naturschutzmaßnahmen basieren auf den Ergebnissen der vorangegangenen Natura 2000-Managementplanung in den Gebieten. Die Projektmitarbeiter der Stiftung stehen hierzu im Austausch mit Flächeneigentümern, Pächtern, Behörden und Naturinteressierten vor Ort.

Insgesamt sind die Projektmitarbeiter in mehr als 100 Natura-2000-Gebieten in Brandenburg aktiv. Weitere Informationen finden Sie unter www.natura2000-brandenburg.de.

Life Projekt Feuchtwälder

Das Projekt ist ebenfalls bei der Stiftung angesiedelt. Ziel ist es, in zehn Natura-2000-Gebieten der Fließgewässersysteme Stepenitz, Dahme und Rhin, Auen- und Moorwälder zu erhalten oder wiederherzustellen. Mehr Informationen hier www.feuchtwaelder.de