Ein Waldrand für den Stadtrand: Forstarbeiten im GrenzwegWaldrandgestaltung im Revier 55 bei Lauchhammer

Lauchhammer (02.12.2020) – Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg wird im Revier 55 bei Lauchhammer einen Teil des Waldrandes naturnäher und artenreicher gestalten. Dazu begannen in dieser Woche mit Gehölzfällungen am Grenzweg die Vorbereitungen. Im Herbst 2021 folgen dann Pflanzungen.

Im Norden der Stadt Lauchhammer, angrenzend an den Garagenkomplex am Grenzweg, wird im Laufe dieses Jahres auf etwa 300 Metern Länge und 30 Metern Breite der Waldrand umgestaltet. Dazu rollen aktuell zunächst Forstmaschinen, um große Teile des Aufwuchses zu entfernen, wobei verschiedene standortheimische Gehölze erhalten bleiben. Im Herbst werden dann waldrandtypische, heimische Bäume und Sträucher wie Schlehe, Wildapfel oder Roter Hartriegel gepflanzt und abschnittsweise ein fünf Meter breiter Krautsaum ausgesät.

„Auch hier, wo Stadt und Wald direkt aufeinanderstoßen, ist der Waldrand nicht nur Grenze, sondern er erfüllt wichtige Funktionen im Naturhaushalt“, erklärt Stiftungsmitarbeiterin Silke Freiwald. „Ein abwechslungsreicher Waldmantel aus Bäumen, Gebüschen und Gräsern bietet nicht nur Schutz vor starkem Wind und Sonnenhitze. Er ist auch Lebensraum für zahlreiche Tiere wie Zauneidechsen, Insekten, Vögel und auch Fledermäuse. Und nicht zuletzt werden die blühenden Sträucher und Bäume die Umgebung des Grenzweges bereichern, den viele Menschen in Lauchhammer nutzen“, so die Flächenmanagerin der Stiftung.

Freiwald erhofft sich von dem Projekt auch, dass hier zukünftig kein Müll und Grünschnitt mehr abgeladen wird. Um die jungen Pflanzen vor Verbiss zu schützen, wird vorübergehend ein Zaun aufgestellt. Damit Wildtiere den Bereich trotzdem passieren können, wird der Zaun in mehrere Abschnitte unterteilt.

Seit 2005 ist die Stiftung Eigentümerin einer rund 64 Hektar großen Teilfläche des Altbergbaugebietes „Revier 55“. Der Kohleförderung von 1926 bis 1946 folgte nur teilweise eine Aufforstung in den 1950er Jahren. Seither konnten sich auf dem vielgestaltigen Relief Pflanzen und Tiere wieder ansiedeln und natürlich entwickeln.

Inzwischen ist das Gebiet ein bedeutsamer Rückzugsort für zahlreiche Tiere, darunter allein 63 bedrohte Holz bewohnende Käferarten wie der Schwarzrote Buchen-Schwammkäfer oder der Gehörnte Zunderschwamm-Schwarzkäfer sowie gefährdete Vögel wie Baumpieper, Pirol und Waldschnepfe. Der nun geplante Waldrand wird das Revier naturschutzfachlich weiter aufwerten.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Mehr als 900 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.

Die Ranger der Naturwacht sind in den fünfzehn brandenburgischen Großschutzgebieten auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv. Als Mittler zwischen Mensch und Natur haben sie alle die gemeinsame Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Umwelt einzusetzen.

Für Rückfragen

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
Marc Thiele
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331/ 971 64 820
E-Mail schreiben

Silke Freiwald
Stiftungsflächen
Telefon: 0331/ 971 64 830
E-Mail schreiben