Büffel und SchmetterlingeUmweltminister Vogel überreicht Landes-Naturschutzpreis an Schäfer Knut Kucznik

Altlandsberg (20.10.2021) – Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel hat heute Knut Kucznik aus Altlandsberg mit dem Naturschutzpreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Knut Kucznik setzt sich als Weidetierhalter in beispielhafter Weise für die Natur und für den Artenschutz im Raum Altlandsberg ein.

Umweltminister Axel Vogel: „Knut Kucznik denkt Bewirtschaftung und Naturschutz zusam-men. Sein besonderer Verdienst besteht darin, dass er Beweidungskonzepte ausdrücklich zum Schutz von Lebensräumen und Arten entwickelt. Die von ihm bewirtschafteten Flächen zählen heute zu den wertvollsten in Brandenburg. Knut Kucznik ist zudem ein Brückenbauer zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. Mit seinem Einsatz für den Herdenschutz beweist er seit vielen Jahren, dass ein gutes Nebeneinander von Tierhaltung und Wolf möglich ist.“

Bereits seit 1997 bewirtschaftet Knut Kucznik mit seinen Schafen artenreiche Trockenrasen und Niedermoore im Raum Altlandsberg. Um darüber hinaus auch besonders feuchte und nasse Moorflächen pflegen zu können, setzt er neben Schafen auch Wasserbüffel für die Biotoppflege von feuchten Moorwiesen ein. 2012 zunächst mit vier Tieren im Projekt LIFE Kalkmoore gestartet, grasen inzwischen mehr als 50 der exotischen Wiederkäuer auf den wertvollen Moorflächen rund um Altlandsberg.

So sorgen die Wasserbüffel im Naturschutzgebiet „Langes Elsenfließ und Wegendorfer Mühlenfließ“ für mehr Blütenvielfalt. Mit ihrem Appetit lichten die robusten Tiere die geschlossenen Bestände von Schilf und Großseggen auf und geben den typischen Blühpflanzen der Moor-wiesen wie dem Großen Wiesenknopf, der Prachtnelke oder dem Sumpfstorchschnabel Licht und Raum zum Wachsen zurück.

Wasserbüffel für stark bedrohte Falter

Von der Landschaftspflege der Wasserbüffel profitieren zwei stark bedrohte und europaweit geschützte Schmetterlingsarten in besonderem Maße: Durch die Beweidung wachsen deut-lich mehr Exemplare des Großen Wiesenknopfes. An dieser Pflanze spielt sich nahezu das ganze Leben des Dunklen und des Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläulings ab. Diese seltenen Schmetterlinge kommen auf Knut Kuczniks Flächen nun wieder in größerer Zahl vor.

Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass es sich bei den Bläulingen auf den Moorflächen um Altlandsberg um die nördlichsten Vorkommen der beiden Arten in Deutschland und Mitteleuropa insgesamt handelt.

„Dass hier Wasserbüffel gezielt eingesetzt werden, um die Lebensräume dieser Falter extensiv zu pflegen und damit ihr Überleben zu sichern, ist deutschlandweit neu. Diese Form der Biotoppflege kann für andere Moorgebiete in Deutschland und Europa richtungsweisend sein“, sagt Umweltminister Vogel bei der Preisverleihung.

Mit seiner Arbeit liefert Knut Kucznik außerdem wichtige Impulse für eine nachhaltige Tierzucht und Tierhaltung. Die Wasserbüffel werden in der Region geschlachtet, regional ver-marktet oder zum Aufbau weiterer Wasserbüffelherden für die Landschaftspflege in Brandenburg und deutschlandweit verkauft.

Der Naturschutzpreis des Landes

Seit 1998 zeichnet die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg richtungsweisende Leistungen im Bereich des praktischen Naturschutzes, der nachhaltigen Landnutzung oder auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung mit dem Landesnaturschutzpreis aus. Darüber hinaus können auch wissenschaftliche, planerische oder wirtschaftliche Leistungen mit dem Preis geehrt werden.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Mehr als 950 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.

Die Ranger der Naturwacht sind in den fünfzehn brandenburgischen Großschutzgebieten auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv. Als Mittler zwischen Mensch und Natur haben sie alle die gemeinsame Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Umwelt einzusetzen.

Für Rückfragen

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz

Frauke Zelt
Pressesprecherin
Telefon: 0331/ 866 70 11
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Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Carolin Trübe
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331/ 971 64 853
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