Uckermark: Stiftung sichert Wasserstand des WrietzenseesErdplombe verschließt künstlichen Seeabfluss

Fergitz (09.02.2021) – Um den Wasserstand im Wrietzensee nahe Fergitz im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin langfristig zu sichern, hat die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg den künstlichen Seeabfluss verschließen lassen.

Der Koppelgraben, ein künstlicher Abfluss am nordöstlichen Ufer des Wrietzensees, wurde direkt am Seeaustritt durch eine 15 Meter lange Erdplombe verschlossen. Eine Holzbohlenwand, die mit einer  Lehmfüllung kombiniert ist, dichtet die Erdplombe gegen Durchsickerung ab. Direkt daneben wurde zudem ein altes und marodes Beton-Staubauwerk beseitigt. Die Neubrandenburger Brunnen- und Wasserservice GmbH hat die Maßnahmen umgesetzt.

Seit 2015 befand sich an dieser Stelle ein Erdwall von einem Meter Breite als Probestau. „Der hat zwar dazu beigetragen, dass in den letzten drei, sehr trockenen Jahren der Seewasser-stand im Mittel mit 16 cm Wasserstandverlust nicht so stark abgefallen ist, wie in vielen anderen Seen. Auf Dauer ist dieser kleine Wall jedoch nicht stabil genug“, erklärt Ines Wiehle von der Landesnaturschutzstiftung. Den Probestau sowie zwei Grundwasserpegel hatte der NA-BU-Regionalverband Templin im Rahmen einer Machbarkeitsstudie errichtet. Die aktuelle Maßnahme ist eine Teilumsetzung dieser Studie. Auch die Biosphärenreservats-Verwaltung hatte den Planungsprozess aktiv unterstützt.

Ziel der Bauarbeiten ist die langfristige Stabilisierung des Seewasserstandes. „Durch den Grabenverschluss werden die ursprünglichen Wasserstände allerdings nicht wieder erreicht, sondern nur die von Natur aus höheren Winterwasserstände etwas länger gehalten, um dem Klimawandel zumindest ein bisschen was entgegenzusetzen“, sagt Ines Wiehle und versichert, dass die Nutzung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen durch die Maßnahme nicht beeinträchtigt wird.

Der Wrietzensee war ursprünglich ein abflussloser Grundwassersee. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Koppelgraben zur Entwässerung und Nutzbarmachung von Feuchtwiesen nahe der Ortschaft Fergitz angelegt. Im Zuge der Komplexmelioration ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Graben bis zum Wrietzensee hin verlängert. Dadurch, aber auch durch zahlreiche weitere Entwässerungsmaßnahmen im Umfeld, wurden die Grundwasserstände und damit auch der Seespiegel abgesenkt. Auf der Preußischen Geologischen Karten von 1847 hat der Wrietzensee einen noch ca. 50 Zentimeter höheren Wasserstand.

Mit der Maßnahme verbunden sind die Wiederherstellung eines natürlicheren Binneneinzugsgebiets und damit die Verbesserung des Landschaftswasserhaushalts. Ein positiver Nebeneffekt betrifft den angrenzenden Moorwald, wo wegen der günstigeren Wasserstände die Torfzersetzung gemindert und somit weniger klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt wird.

Seit 2013 ist der Wrietzensee als Nationales Naturerbe im Eigentum der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Durch die Umstellung der Nutzung sowie der Bewirtschaftung der daran angrenzenden Ackerflächen, worauf auch die Biosphärenreservats-Verwaltung hingewirkt hatte, konnte sich der ökologische Zustand des Gewässers deutlich verbessern. Der See ist inzwischen klarer geworden.

 

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Mehr als 900 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen realisiert oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.

Die Ranger der Naturwacht sind in den fünfzehn brandenburgischen Großschutzgebieten auf mehr als 30 Prozent der Landesfläche aktiv. Als Mittler zwischen Mensch und Natur haben sie alle die gemeinsame Aufgabe, Naturschätze zu bewahren und sich für eine intakte Umwelt einzusetzen.

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