Der Baumfrisör kommt60 Kopfweiden an Gemeindestraße im Amt Gramzow werden geschnitten

Gramzow (15.11.2022) – Um zu verhindern, dass sie auseinanderbrechen, werden 60 markante Kopfweiden an der Gemeindestraße zwischen Schmölln und Wollin im Amt Gramzow zurückgeschnitten. Fördermittel von rund 22.500 Euro kamen von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Entlang der Gemeindestraße zwischen Schmölln und Wollin im Amt Gramzow stehen 60 knorrige, teils sehr alte Kopfweiden, deren typisches Erscheinungsbild sich aus jahrzehntelanger Nutzung entwickelt hat. Lange Zeit waren die Bäume Rohstofflieferanten für das Handwerk und wurden regelmäßig geschnitten: Die geschnittenen Ruten lieferten Flechtmaterial für Körbe und Reusen sowie für den Zaunbau.

Vom Menschen genutzt werden diese Weiden schon lange nicht mehr. So sind weit ausladende Starkäste gewachsen, deren Hebelwirkung auf die Kronenansätze ständig zunimmt. Es entstehen Risse in den Stämmen und die markanten Bäume drohen auseinanderzubrechen. Um dies zu verhindern, hat das Amt Gramzow nun mit einem sogenannten Erhaltungsschnitt alle Weiden an der Gemeindestraße zurückschneiden lassen. Zudem kümmert sich das Amt fortan um die regelmäßige Pflege.

Amtsdirektorin Vera Leu: „Aus der Historie gewachsen sind Kopfweiden auch heute noch prägend für das Landschaftsbild im Amt Gramzow. Leider hat die Pflege dieser Bäume seit vielen Jahren nachgelassen, insbesondere weil der Rohstoff nicht mehr genutzt wird. Deshalb bin ich sehr froh darüber, dass wir durch die gewährten Fördermittel diesen Pflegerückstand aufarbeiten konnten. Positiv hervorheben möchte ich, dass die Fördermittel dort ankommen, wo die Ersatzzahlungen entstehen. Ich hoffe, dass es uns gelingt, den jetzt erreichten guten Zustand in der Zukunft zu erhalten.“

Die Besonderheit der Kopfweide

Kopfweiden werden üblicherweise im Spätwinter geschnitten. An den Schnittstellen bilden sich Überwallungen: Es entstehen die typischen verdickten Köpfe. Die alten, dickstämmigen Bäume prägen die Kulturlandschaft und bieten vielseitige Lebens- und Nahrungshabitate für Tiere. In Höhlenbäumen nisten zum Beispiel Steinkauz und Gartenrotschwanz oder Fledermäuse haben dort ihr Quartier. Das morsche Stammholz zieht viele Käferarten an und im Frühjahr bieten die Weidenkätzchen eine der ersten Nahrungsquellen für Insekten.

Fördermittel aus Ersatzzahlungen

Die Fördermittel der Stiftung für das Amt Gramzow in Höhe von 22.500 Euro stammen aus den Ersatzzahlungen. Diese Zahlungen werden von Eingriffsverursachern geleistet, wenn Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nicht durch reale Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen kompensiert werden können. Mit den Ersatzzahlungen wurde nun ein konkretes Naturschutzprojekt im Landkreis Uckermark realisiert. Auf ihrer Webseite beantwortet die Stiftung Fragen, die häufig in Zusammenhang von Ersatzzahlungen und Projektförderung gestellt werden.

Ihr Kontakt

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Marc Thiele
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 / 971 64 820
E-Mail schreiben

Amt Gramzow

Amtsdirektorin Vera Leu
Poststr. 25
17291 Gramzow

Telefon: 039861/ 600 10
E-Mail schreiben
www.amt-gramzow.de