RangerTouren zum „Großen Vogelzug“ im HerbstMehr als 20 Führungen in den kommenden Wochen

Potsdam (30. 08.2022) - Im September und Oktober landen Zehntausende Kraniche, nordische Gänse und andere Zugvögel in Brandenburg, um auf ihrem Weg Richtung Süden Rast zu machen oder den Winter hier zu verbringen. Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg bieten in den kommenden Wochen mehr als zwanzig Führungen zum „Großen Vogelzug“ an.

Wer schon immer einmal mehr darüber erfahren wollte, warum viele Vögel diese weite und gefährliche Reise jedes Jahr erneut auf sich nehmen, was für unterschiedliche Zugstrategien es gibt und wo wir Zugvögel am besten beobachten können, ohne sie zu stören, für den sind die RangerTouren rund um das Thema Vogelzug ein guter Einstieg.

Zur Auftaktveranstaltung am 4. September erleben die Gäste den Einflug von Hunderten Kranichen und Graugänsen auf ihre Schlafgewässer am Borcheltsbusch bei Freesdorf. Die weitläufigen Tagebauseen im Naturpark Niederlausitzer Landrücken gehören zu den größten Sammel- und Rastplätzen in Brandenburg. Jeden Samstag- und Sonntagabend bis einschließlich 30. Oktober erläutern die Rangerinnen und Ranger auf dem Beobachtungsturm Hintergründe zum Zugverhalten der Tiere. Ende September treffen große Schwärme nordischer Saat- und Blässgänse am Borchtelsbusch ein. Den Höhepunkt des Vogelzugs erwartet die Naturwacht dort Mitte Oktober.

Am 6. September radeln die Gäste durch das Biosphärenreservat Spreewald zum Aus-sichtsturm Kockrowsberg. Von dort aus lassen sich Gänse und Kraniche gut mit dem Fernglas beobachten. Das Ranger-Team berichtet Wissenswertes über das Naturwunder Vogelzug und zu ihren Monitoringaufgaben im Biosphärenreservat. Start der fünfstündigen Radtour ist an der Tourist-Information in Lübbenau. Fernglas und Fahrrad bitte mitbringen.

Im Nationalpark Unteres Odertal liegt ein bedeutender Kranichschlafplatz. Bis zu 10.000 der majestätischen Glücksvögel bevölkern im Herbst für einige Wochen die weitläufige Flussauenlandschaft zwischen Gartz (Oder) und dem polnischen Gryfino. Durch das Spektiv der Nationalpark-Ranger lässt sich das Spektakel aus der Nähe betrachten. Los geht’s am 24. September ab 17 Uhr am Café am Mühlenteich in Gartz.

Im Naturpark Nuthe-Nieplitz nehmen die Ranger und Rangerinnen am 6. Oktober ihre Gäste ab 17.30 Uhr mit auf den Beobachtungsturm bei Stangenhagen, um dort den Kranich- und Gänseeinflug in die Pfefferfließ-Niederung zu erleben. Ein eindrucksvolles Erlebnis für Augen und Ohren.

Mit etwas Glück sehen die Gäste am 8. Oktober im Naturpark Westhavelland auch die hübsch gezeichneten Pfeif- und Krickenten, wenn die Ranger ab 17 Uhr zu einer dreistündigen Wanderung um den Gülper See laden. Das große Schlafgewässer bietet zur Abenddämmerung ein eindrucksvolles Schauspiel, wenn Zehntausende Enten, Gänse und Kraniche den Himmel in eleganten Formationen durchziehen und auf dem See zur Nachtruhe landen.

Übrigens: Bevor es Peilsender oder die wissenschaftliche Beringung von Zugvögeln gab, wussten die Menschen sehr wenig über die Reisen vieler Vögel gen Süden. So dachte man lange, dass Schwalben, die sich am Ufer vor dem Abflug sammeln, im Schlamm eingegraben überwintern. Gelegent-liche Totfunde im Eis schienen diese Theorie zu belegen. Erst durch die systemati-sche Beringung und den Einsatz von Satellitentelemetrie seit Mitte der 1980er Jahre konnte allmählich nachgewiesen werden, welch weite Strecken viele Arten Richtung Süden zurücklegen, um dem entbehrungsreichen Winter zu entfliehen.

Für die Teilnahme an den RangerTouren empfehlen sich bequeme und der Witte-rung entsprechende Kleidung in gedeckten Farben sowie festes Schuhwerk. Auch Fernglas oder Spektiv sind wertvolle Begleiter. Alle RangerTouren sind kostenfrei. Um eine Spende für Naturschutzprojekte wird gebeten. Alle Touren finden Sie unter: www.naturschutzfonds.de/vogelzug/

Hintergrund Naturwacht Brandenburg

Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes und füllen das Motto „Mittler zwischen Mensch und Natur“ mit Leben. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.

Gleichzeitig sind die 87 Rangerinnen und Ranger wichtige Ansprechpartner für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für Nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs wecken die Ranger Interesse an Natur- und Umweltschutz.

Mehr als 300 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältig Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Für Rückfragen

Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz

Frauke Zelt
Pressesprecherin
Telefon: 0331/ 866 70 11
Mobil: 0172/ 325 20 13 
E-Mail schreiben
mluk.brandenburg.de

Naturwacht Brandenburg

Johannes Müller
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 / 971 64 810
E-Mail schreiben

Fotos und QR-Code

Hier finden Sie Pressefotos zum Download. 

Es steht auch ein QR-Code zur Veranstaltungsseite zur Verfügung.