Preisträger 2024: Thorsten Weidner, WLV "Untere Spree"Wasserrückhalt, Naturschutz und Landwirtschaft zusammen gedacht
Seit 1992 kümmert sich der Geschäftsführer des Wasser- und Landschaftspflegeverbandes „Untere Spree“ nicht nur um die Gewässerunterhaltung als Pflichtaufgabe des Verbandes, sondern hat vielfältige Naturschutzmaßnahmen vorangebracht. So wurden unter Weidners Leitung unter anderem zahlreiche Fließgewässer, Moore und Teiche renaturiert. In diesem Jahr ist damit erstmalig der Geschäftsführer eines Gewässerunterhaltungsverbandes mit dem Naturschutzpreis des Landes geehrt worden.
Es ist beispielhaft, wie Wasserrückhalt, Naturschutz und Landwirtschaft zusammen gedacht werden: Das zeigen unzählige Projekte zur Renaturierung von Fließgewässern und Mooren, zur Wiederherstellung von Teichen sowie die Pflege wertvoller Feuchtwiesen mit ihren Orchideen oder Baumpflanzungen. Vor 20 Jahren änderte der frühere Wasser- und Bodenverband entsprechend auch seinen Namen und ergänzte den Aspekt der Landschaftspflege.
In dem 95.000 Hektar großen Verbandsgebiet zwischen Frankfurt (Oder) und der Berliner Stadtgrenze versteht es der gebürtige Fürstenwalder, Menschen und Institutionen in der Region für die Belange der Natur und des Wasserhaushalts zusammen zu bringen. So wie in Schönfelde, einem Ortsteil von Steinhöfel, wo der Dorfteich komplett zugewachsen und ohne Wasser war. Seit diesem Jahr rufen in Schönfeldes Dorfmitte wieder Amphibien. Dies ist nur eines von rund 150 Kleingewässern, die der Wasser- und Landschaftspflegeverband (WLV) unter Weidners Anleitung über die Jahre wiederhergestellt hat. Zehn renaturierte Moore wie etwa der Lärchengrund in Bad Saarow oder der Faule See bei Markgrafpieske zählen ebenso zu der umfangreichen Naturschutzbilanz, wie die Anbindung von vier Altarmen an die Müggelspree.
Mehr als 600 Stützschwellen und Sohlgleiten hat der Verband zudem in Gräben und kleinere Fließe eingebaut und so die Wasserstände angehoben und stabilisiert. Mit dem Bau von sieben Fischaufstiegsanlagen zum Beispiel im Briesener und im Lichtenower Mühlenfließ sorgte der WLV „Untere Spree“ auf etlichen Fließkilometern für die Passierbarkeit der Gewässer für Fische und andere Wasserlebewesen.
Aus der Jury-Begründung
Alle Projekte des Verbandes verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Sie berücksichtigen Aspekte des Landschaftswasserhaushalts, der Gewässerökologie sowie des Natur- und Artenschutzes von der Planungsphase bis in die Umsetzung. Das langfristige und unermüdliche Engagement, durch das flächendeckend Ergebnisse mit beeindruckender Bandbreite erzielt wurden, würdigte die Jury ausdrücklich.
Die elementare Voraussetzung für erfolgreiche Projekte schafft Thorsten Weidner durch seinen respektvollen Umgang mit den Akteuren vor Ort: Als begnadeter Netzwerker und zuverlässiger Partner versteht er es, Menschen und Institutionen für die Belange des Naturschutzes zu sensibilisieren und so gemeinsam zu guten Lösungen zu kommen.
Doch der Wasser- und Landschaftspflegeverband kann dank Weidner nicht nur „Nass“. 45.000 Bäume und Sträucher kamen über die Jahre im Verbandsgebiet in den Boden, auf 65 Kilometern gewässerbegleitend.
Zudem sorgen die Mitarbeiter bei hunderten Kopfweiden für den wichtigen Schnitt. Die Bäume prägen mit ihrem markanten Aussehen die Landschaft im Einzugsgebiet der unteren Spree. Der Verband pflegt außerdem wertvolle Feuchtwiesen und Trockenrasen unter anderem im Löcknitztal und baut Fledermausquartiere oder Nisthilfen für Weißstörche.
Ihr Kontakt
Carolin Trübe
Öffentlichkeitsarbeit
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