RangerTipp: Schwanenballett zur Winterzeit Singschwäne im Nationalpark Unteres Odertal und anderswo

Während viele unserer heimischen Brutvögel im Herbst in den Süden fliegen, um dem Winter zu entfliehen, zieht es Singschwäne (Cygnus cygnus) als nordische Wintergäste Jahr für Jahr aus ihren skandinavischen und osteuropäischen Brutgebieten nach Brandenburg.

Die Singschwantage

Wer die Singschwäne in ihrer natürlichen Umgebung beobachten möchte, kann sich nach Criewen aufmachen. Dort lädt der Nationalpark Unteres Odertal Anfang des Jahres traditionell zu den Singschwantagen ein. Neben einem kleinen Markttreiben auf dem Hof des Besucherzentrums gibt es zahlreiche Vorträge und Exkursionen. Das komplette Programm findet sich zeitnah auf der Website des Nationalparks.

In Begleitung der Rangerinnen und Ranger sowie der Nationalparkverwaltung geht es im Busshuttle zu den überfluteten Polderflächen. Wer dort die eleganten Langhälse bei ihrem genüsslichen Morgenbad beobachtet, sollte hinter dem Spektiv oder Fernglas bei winterlichen Temperaturen warm eingepackt sein.

Tipps für die Beobachtung

Auch im Rambower Moor im Biossphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, in den Naturparken Niederlausitzer Landrücken, Westhavelland, Nuthe-Nieplitz und teilweise auch Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin überwintern Singschwäne. Wer sich ruhig verhält, gedeckte Farben trägt und Abstand hält, kann die scheuen Wintergäste auch auf eigene Faust beobachten. In der Nähe von Aussichtstürmen oder regelmäßig genutzten Wegen sind die Tiere an den Menschen gewöhnt. Von hier aus lassen sie sich in aller Ruhe betrachten. Frühes Aufstehen lohnt sich. 

Der Gesang, der den Tieren ihren Namen einbrachte, ist über weite Strecken gut zu vernehmen. Ihre Ruffreudigkeit unterscheidet die Singschwäne übrigens von ihren eher leisen Verwandten – den Höckerschwänen, die ganzjährig in Brandenburg zu beobachten sind. Durch das Fernglas betrachtet lassen sich beide auch durch die Schnabelfarben gut unterscheiden: Der Schnabel der Singschwäne leuchtet gelb-schwarz, während der des Höckerschwans orange gefärbt ist.

Frühlingsgefühle zur Winterzeit

Mit etwas Glück sind auch die Balzrufe der Seeadler hören. Für Brandenburgs größte Greifvögel beginnt im Januar die Werbezeit. Ihr majestätischer Flug ist schon Erlebnis genug, doch wer einmal die Balz in der Luft beobachtet, wird fasziniert nach Hause gehen. Zwei, die nah beieinander fliegen, wieder auseinanderstieben, um gleich darauf, auf dem Rücken fliegend, Purzelbäume zu schlagen. Ein Ritual, das auch bei anderen Greifvögeln zu beobachten ist. Je kleiner, umso wendiger.

Eine Übersicht zu den Beobachtungs- und Aussichtstürmen in Brandenburg sowie allen RangerTouren im Winterhalbjahr findet sich unter: www.rangertouren-brandenburg.de