Die StiftungsflächenSchutz und Nutzung gehen Hand in Hand

Naturschutzfachlich wertvolle Flächen sichern wir als Stiftungseigentum und ermöglichen damit, Naturschutzziele zu verwirklichen – in enger Abstimmung vor Ort. Wir arbeiten Hand in Hand mit Fachbehörden und Landnutzer*innen sowie zahlreichen Projektpartner*innen und Freiwilligen. 

Wir sichern aktuell rund 8.300 Hektar (Stand März 2025) Flächen für die kommenden Generationen. Für diese für den Naturschutz besonders geeigneten Flächen formulieren wir Leitbilder, bei großen Gebieten konkrete Pflege- und Entwicklungspläne.

Dabei geht es um die Art und Weise der Nutzung, gegebenenfalls auch um eine Nutzungsaufgabe sowie um Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung. Oft sind Nutzungsvereinbarungen die Basis, um die Stiftungsflächen zu erhalten oder zu entwickeln. In der Regel schließen wir mit den Flächenbewirtschafter*innen Pacht- oder Pflegeverträge ab und finden gemeinsame Wege, die Flächen so zu pflegen und zu nutzen, dass sie vielfältiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind. Dauerhafter Schutz und angepasste Nutzung gehören zusammen. 

Die naturschutzfachliche Betreuung

Nach dem Erwerb der Flächen arbeiten wir eng mit den zuständigen Fachbehörden und regionalen Trägerinnen und Trägern zusammen. Die naturschutzfachliche Betreuung der Flächen umfasst dabei

  • den Schutz vor konkurrierenden Nutzungsansprüchen,
  • Kartierungen,
  • Verpachtungen unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten,
  • die Erstellung von Entwicklungskonzepten,
  • die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen und
  • die Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit und Umweltsensibilisierung.

Wir werten Erhebungen zu Tier- und Pflanzenbeständen und zu den ökologischen (Entwicklungs-) Potenzialen der Flächen aus. Erst dann können entsprechende Pachtverträge formuliert werden. Der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der Naturwacht, den Schutzgebietsverwaltungen, regionalen Naturschutzbehörden und weiteren Akteuren im Gebiet ist wesentlich. So kann beispielsweise das Vorkommen von Braunkehlchen den Ausschlag dafür geben, brachgefallene Flächen wieder in Nutzung zu nehmen. Auch an Jägerinnen und Jäger verpachten wir. Sofern die Flächen einen Eigenjagdbezirk bilden, können wir direkte Abstimmungen zu einer gebietsspezifischen, möglichst ökologisch ausgerichteten Jagd treffen.

Unser Flächenbestand

Neben Mooren und Feuchtgebieten sind Überschwemmungsflächen und Gewässerrandstreifen aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvolle Bereiche in unserem Flächenbestand. Andere ökologisch wertvolle Gebiete sind extensiv bewirtschaftete Landwirtschaftsflächen und naturnahe Wälder.

Offenlandbiotope

Etwas mehr als die Hälfte unserer Flächen befinden sich im Offenland. Diese Offenlandbiotope reichen dabei von Flächen im Prozessschutz bis hin zu Ackerflächen. Die Landwirtschaftsflächen werden extensiv und naturschutzgerecht genutzt. Durch eine Extensivierung der Nutzung können konkurrenzschwache Arten gefördert und die Habitatqualität verbessert werden. Eines der Hauptanliegen ist der Schutz bedrohter Arten, die durch Anpassungen der Bewirtschaftungsvorgaben vorrangig berücksichtigt werden. Gemeinsam mit unseren Pächterinnen und Pächtern leisten wir hier einen Beitrag für den Erhalt der biologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft.

Wald

Auf gut einem Drittel der Stiftungsflächen wächst Wald. Zur Zeit sind etwa 450 Hektar im Prozessschutz: Hier greifen wir also nicht in natürliche Prozesse ein. In den nächsten 10 Jahren wird der größere Teil der Waldflächen ebenfalls in den Prozessschutz überführt. Auf jetzt noch naturfernen Flächen fördern wir durch verschiedene Maßnahmen die Entwicklung zu strukturreichen Mischwäldern, die größtenteils der natürlichen Waldgesellschaft entsprechen: durch Auflichtung, Förderung von Laubholz und Naturverjüngung und durch die Anreicherung von Totholz. Unser mit 250 Hektar größtes zusammenhängendes Waldgebiet liegt übrigens in der Schorfheide im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

Seen und Teiche

Auf etwa 13 Prozent unserer Flächen erstrecken sich Seen und Teiche. Ab einer Größe von 0,5 Hektar unterliegen sie dem Fischereirecht: Wir sind also auch zur Erhaltung, Förderung und Hege des Fischbestandes verpflichtet und schließen in der Regel Fischerei-Pachtverträge ab. Das Management der Gewässer richtet sich nach den jeweiligen naturschutzfachlichen Zielstellungen, wobei eine abgestimmte Bewirtschaftung der genutzten Gewässer, der Erhalt der natürlichen Dynamik und die Renaturierung beeinträchtigter Gewässer im Vordergrund stehen.

Wie kommen wir zu unseren Flächen? Einige Flächen werden unserer Stiftung zum Beispiel zur Sicherung des Nationalen Naturerbes (NNE) durch Bund und Land übertragen. Andere Flächen kaufen wir, auch ein Flächentausch ist möglich. Eine gute Gelegenheit dazu bieten die in manchen Gebieten laufenden Bodenordnungsverfahren, allerdings handelt es sich hier um langwierige, mehrjährige Verfahren. 

Wir versuchen, unseren Flächenbestand sinnvoll zu ergänzen und abzurunden, denn größere und zusammenhängende Flächen erleichtern es, naturschutzfachliche Maßnahmen erfolgversprechend umzusetzen. Das gilt bei einer naturverträglichen Nutzung ebenso wie beim Prozessschutz in Totalreservaten, also Gebieten ohne Nutzung. 

Stiftungsflächen in Landkreisen

Wir entwickeln gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern märkische Natur. Auch in Ihrem Landkreis gehen Schutz und Nutzung dabei Hand in Hand.

Stiftungsflächen finden

Leitlinien des Flächenmanagements

Lesen Sie hier unsere Leitlinien für das Management der Stiftungsflächen (pdf-Datei).

Aktuelles von den Stiftungsflächen

  • Pressemitteilung

    Gehölze für die Kulturlandschaft in der Karthane-Niederung

    Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat in der Karthane-Niederung zwischen Bad Wilsnack und Plattenburg Hecken, Bäume und Feldgehölze sowie eine Streuobstwiese pflanzen lassen.
  • Landschaftswasserhaushalt

    Bauarbeiten an den Unkenteichen abgeschlossen

    Damm abgedichtet und stabilisiert: Die Unkenteiche westlich von Doberlug-Kirchhain im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft haben sich wieder mit Wasser gefüllt.
  • Landschaftswasserhaushalt

    Pflegekur für die Moorwiesen

    Aktuell ist in den Eichwerder Moorwiesen zwischen Glienicke/Nordbahn und Schildow ungewöhnliche Technik zu erleben: Eine ferngesteuerte Moorraupe rollt im Bereich des „Moorpanoramas“ über die Flächen und entfernt junge Gehölze.
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