Pflegekur für die MoorwiesenEinsatz einer ferngesteuerten Raupe
Glienicke (Nordbahn) (04.02.2025) – Aktuell ist in den Eichwerder Moorwiesen zwischen Glienicke (Nordbahn) und Schildow ungewöhnliche Technik zu erleben: Eine ferngesteuerte Moorraupe rollt im Bereich des „Moorpanoramas“ über die Flächen und entfernt junge Gehölze.
Die Eichwerder Moorwiesen bieten seltenen und hochspezialisierten Pflanzen ein Zuhause. Allerdings sind im Bereich des „Moorpanoramas“ in den vergangenen Jahren zu viele Bäume ausgetrieben. Nun lässt die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg als Flächeneigentümerin hier auf sechs Hektar junge Schwarzerlen, Pappeln und Grauweiden entfernen. Dafür kommt eine spezielle moorschonende Raupentechnik zum Einsatz. Vorausgegangen waren intensive Abstimmungen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Barnim und dem Naturpark Barnim.
Max Jung betreut die Maßnahmen für den NaturSchutzFonds und erklärt: „Mit dieser Art der Pflege erhalten wir die halboffenen Moorlandschaft, die für bedrohte Vogelarten wie etwa Rohrweihe, Bekassine, Rohrammer und Blaukehlchen überlebenswichtig ist. Die Moorraupe schafft zudem besser Bedingungen für die artenreichen Moorwiesen, auf denen Schlangenknöterich und Kleiner Baldrian wachsen.“
Im Rahmen ihres EU-LIFE-Projektes „Kalkmoore Brandenburgs“ hatte die Stiftung bereits vor zehn Jahren in den Eichwerder Moorwiesen umfassende Maßnahmen realisiert, um den Wasserhaushalt langfristig zu stabilisieren. Damals wurden unter anderem weite Teile des vorhandenen Entwässerungssystems auf den Flächen des NaturSchutzFonds zerstört. Darüber hinaus hatte die Stiftung großflächig Gehölze entnehmen lassen. Die Verdunstung der Bäume führte zum Austrocknen und zur Zersetzung der oberen Moorschichten und trug damit zur Freisetzung von im Moor gebundenem CO2 bei. Damit sich dieser Prozess nicht wiede-holt, auch dafür rollt nun die ferngesteuerte Moorraupe über die Flächen.
„Schon bald können die Spaziergänger wieder den Ausblick in die Moorlandschaft genießen und mit etwas Glück der Rohrammer lauschen oder am Boden die feinen Blüten des Kleinen Baldrians entdecken“, ist sich Max Jung sicher.
Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. Mehr als 1.300 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Betrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.
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