Natura 2000 ist ein grenzüberschreitendes Netz von Schutzgebieten in der Europäischen Union. Mit rund 620 Gebieten ist in Brandenburg gut ein Viertel der Landesfläche Teil dieses Netzes.
In Brandenburg sind 595 FFH- und 27 Vogelschutzgebiete teils des Schutzgebietsnetze Natura 2000. Diese Natura-2000-Gebiete dienen dem Erhalt natürlicher Lebensräume sowie wildlebender Tiere und Pflanzen. Die stark gefährdete Rotbauchunke, die Kleingewässer zum Überleben braucht, ist hier zum Beispiel ebenso geschützt wie die vom Aussterben bedrohte Mopsfledermaus, die in naturnahen Wäldern jagt und dort im Sommer Unterschlupf findet. Auch Lebensräume wie seltene Pfeifengraswiesen, die auf ein reiches und regelmäßiges Wasserangebot angewiesen sind, stehen unter Schutz.
Wie setzt sich das Netz zusammen?
In dem Natura-2000-Netz sollen insbesondere Arten und Lebensraumtypen von gemeinschaftlicher Bedeutung für Europa geschützt werden. Die Anhänge der Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Richtlinie sowie der Vogelschutzrichtlinie listen diese.
Lebensräume (Anhang I FFH-Richtlinie)
Insgesamt 39 der 231 Lebensraumtypen kommen in Brandenburg vor. Darunter sind 11 prioritäre Lebensraumtypen (*) vertreten, für die das Bundesland eine besondere Verantwortung trägt, da sie extrem selten sind und schwerpunktmäßig hier vorkommen.
Tier-und Pflanzenarten (Anhang II FFH-Richtlinie)
Von 1000 Arten, deren Lebensräume im Natura-2000-Netz geschützt werden, sind 44 in Brandenburg zu finden.
Tier-und Pflanzenarten (Anhang IV FFH-Richtlinie)
Für besonders bedrohte Arten wurden zusätzliche Schutzmaßnahmen ausgerufen, die auch außerhalb des Natura-2000-Netzes gelten.
Vogelarten (Anhang I Vogelschutzrichtlinie)
Von 200 gelisteten Vögeln sind 48 in Brandenburg anzutreffen.
Natura 2000 Teams
In fünf Regionen Brandenburgs arbeiten Natura-2000-Teams. Sie beraten Landnutzer*innen, initiieren Umsetzungsprojekte und begleiten Projektpartner.