Eine blühende Region

Mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten bilden Streuobstwiesen einen der artenreichsten Lebensraum Mitteleuropas. Das Projekt zielt auf den Erhalt der Streuobstwiesen in der Potsdamer Kulturlandschaft.

Projektdaten

Projekt: Streuobst in der Potsdamer Kulturlandschaft
Projektträger: Verein für Landschaftspflege in der Potsdamer Kulturlandschaft
Projektgebiet: Landkreis Potsdam-Mittelmark, Neu-Töplitz
Förderung NaturSchutzFonds: 25.000 €
Finanziert aus: Ersatzzahlungen
Gesamtprojektkosten: 172.000 €
Durchführungszeitraum: 2013-2017

Hintergrund

Insekten, Reptilien, Vögel - viele verschiedene Tiere fühlen sich im Lebensraum Streuobstwiese wohl. Insbesondere unter dem Aspekt der biologischen Vielfalt sowie als kulturhistorisches Erbe sind diese bedrohten Lebensräume erhaltenswert.

Kurz vor Beginn des Baumblütenfests in Werder (Havel) startete der Landschaftspflegeverein Potsdamer Kulturlandschaft e. V. Ende April ein Pilotprojekt, um aktiv zum Erhalt des Blütenreichtums in der Region beizutragen. Auf einer vier Hektar großen überalterten Obstanbaufläche in Neu-Töplitz werden 250 neue Obstbäume gepflanzt. Neben den Obstbäumen werden auf obstbaulich ungeeigneten Teilflächen naturnahe Biotope angelegt. Eigentümer Ulfried Zinnow hat die Wiese dem Verein kostenlos zur Nutzung überlassen - mit 25jähriger Zweckbindungsfrist. Die Firma Baum und Park Landschaftsbau GmbH aus Nuthetal führt die Rodungen und Neuanpflanzungen durch.

Die ehemalige Süßkirschplantage unmittelbar am Inselrundweg Töplitz wurde seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet und nur noch als Weidefläche genutzt, die Bäume sind zum Teil bereits abgestorben. Das Projekt besitzt Pilotcharakter und entwickelt Ansätze für die kulturlandschaftlich und naturschutzfachlich optimierte Streuobstnutzung in der Region. Ziel ist es, in Ergänzung zu den intensiv bewirtschafteten Obstplantagen dem vollständigen Ausräumen der Landschaft und der Dominanz von Roggen- und Maisfeldern entgegen zu wirken und die Gesamtkulisse einer blühenden Region zu erhalten.

Die geplanten Maßnahmen:

  • Durchforstung des Altbaumbestandes und Verbleib von ca. 90 der ökologisch wertvollsten Bäume
  • Neupflanzung von Obstbaumhochstämmen mit Verbissschutz und Anbindung
  • Anlage von Lesestein- und Totholzhaufen
  • Bruthöhlen und Sitzstangen für Greifvögel
  • Entwicklung von Trockenrasenflächen
  • Monitoring

Das Projekt wird mit Mitteln aus dem ELER-Fonds der EU gefördert und durch das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg sowie die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg kofinanziert. Die Mittel der Stiftung in Höhe von 25.000 € stammen aus der Ersatzzahlung.

Die Bäume werden über mehrere Jahre gepflegt und anschließend durch den Landschaftspflegeverein erhalten und genutzt. Zudem werden Schafe zwischen den Obstbäumen weiden. Vermostung, Selbstpflücke stehen ebenso als auf dem Plan wie Schnittseminare und Naturführungen, die der Verein auf der Fläche anbieten möchte.