Liegenschaft "Genschmar"Bestandteil des FFH-Gebiets und NSG "Oderaue Genschmar"

Die Übertragungsfläche "Genschmar" ist Bestandteil des FFH-Gebietes und NSG "Oderaue Genschmar", die komplett dem periodischen Überflutungsregime der Oder unterliegen.

Gebietsbeschreibung

Die größte Talsandinsel (Kalenzener Bunst) im Kernbereich der Schutzgebiete wird nur bei kräftigeren Hochwassern überflutet. Diese ist großflächig mit Hartholzauwald (LRT 91F0) bewachsen, der durch regelmäßige Beweidung (Rinder, Schafe) Offenwaldcharakter besitzt. Hierbei handelt es sich um den bedeutendsten Hartholzauwaldrest der gesamten Überflutungsaue im Odertal unterhalb der Warthemündung und den einzigen in dieser Flächenausdehnung mit Resten typischer Hutewaldstrukturen, wie sie vor Jahrhunderten noch weit verbreitet waren.

Entlang des Deiches verläuft wasserseitig die "Alte Oder" (LRT 3150), ein Altarm, der bei Niedrigwasser in mehrere Einzelgewässer fragmentiert und durch teilweise artenreiche Hydrophytenflure gekennzeichnet ist (nicht Übertragungsgegenstand).

Der größte Anteil des FFH-Gebietes ist von einem kleinräumig wechselnden Mosaik verschiedener Auen- und Feuchtgrünlandstandorte geprägt. Das Spektrum reicht bspw. von Röhrichtwiesen und Flutrasen, Frischwiesen, gut ausgebildeten kleinflächigen Brenndolden-Auenwiesen bis hin zu kleinräumigen Elementen von Sandtrockenrasen in den oberen Böschungsbereichen der Deiche und in hoch liegenden Gehölzlücken der Talsandinsel.

Das Übertragungsgebiet ist 97,4 Hektar groß. Auf rund 42 Hektar befindet sich ein Stieleichen-UImen-Auenwald, der als Lebensraumtyp 91F0 kartiert wurde. Weiterhin kommen im Gebiet Teile von Altarmen von Fließgewässern (etwa ein Hektar) und naturnahe, unbeschattete, perennierende Kleingewässer (2,5 Hektar) vor. Die Gewässer sind großteils dem Lebensraumtyp 3150 zuzuordnen. Die Offenbereiche sind als wechselfeuchtes Auengrünland ausgewiesen (47 Hektar), dieses ist in kleinen Bereichen in einer Ausprägung vorhanden, die dem Lebensraumtyp 6440 bzw. 6510 zugeordnet werden kann. Innerhalb des Auwaldbereiches liegt eine Frischwiese und -weide (drei Hektar). Weiter sind kleinflächig Gehölze und ein Weg kartiert worden.

Schutzstatus

LSG: Odervorland Groß Neuendorf-Lebus
NSG: Oderaue Genschmar
GSG: -
FFH: Oderaue Genschmar DE 3353-301
SPA: Mittlere Oderniederung DE 3453-422

Leitbild, Schutz- und Enwicklungsziele

Ziel ist die Erhaltung der vielgestaltigen Auenlandschaft mit ihren charakteristischen Lebensraumtypen und Arten. Da das Gebiet gleichzeitig auch SPA ist, werden die Belange des Vogelschutzes bei der Natura 2000-Managementplanung ausdrücklich beachtet und die Bedeutung als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet deutlich hervorgehoben.

Wald

  • Beibehaltung der Nutzungsform des Auenwaldes als Hutewald, Förderung der Hutewaldstruktur
  • Keine weiteren Eingriffe in die Waldlebensräume; sofortiger Prozessschutz auf den nicht als Hutewald genutzten Waldflächen

Offenflächen

  • Nachhaltige Sicherung (durch Offenhaltung) der Offenlandbiotope durch Beweidung / Mahd. Konkretisierungen z.B. zu Termin des Beweidungsbeginns bzw. der Mahd erfolgen im Rahmen der Managementplanung
  • Förderung der Wiederansiedlung von seltenen Stromtalpflanzen
  • Zulassung von temporären Überflutungen der Offenflächen

Gewässer

  • Erhalt eines ungenutzten Gewässerrandstreifens
  • Beibehaltung der Polderflächen zum Erhalt der Wasserdynamik des Auenlandes
  • Einschränkungen des Angelsports bzw. Einhaltung von Ruhezeiten des Angelns

Arten- und Biotopschutz

  • Erhaltung und Wiederherstellung artspezifisch notwendiger Sonderstrukturen im Offenland sowie im Übergangsbereich Wald-Offenland und im Bereich von Waldinnenrändern für Ziegenmelker, Neuntöter, Raubwürger, Wiedehopf, Heidelerche, Brachpieper u.a.
  • Sicherung ausgedehnter Altholzbestände mit einem ausreichenden Anteil an Tot-holz als Lebensräume für Mittel,- Klein,- Bunt,- Schwarz - und Grünspecht
  • Erhalt und Entwicklung günstiger, artspezifischer Habitatbedingungen seltener Tier- und Pflanzenarten (insbesondere Förderung der Stromtalpflanzen in den Offenbiotopen)
  • Erhalt und Wiederherstellung von Lebensräumen für die Brutpopulationen des Wiedehopfes (Upupa epops) durch den Schutz von Altholzbeständen und insbesondere Totholz mit Baumhöhlen