Infotafel für Natura 2000-Gebiet Zichower Wald-WeinbergMehr Aufmerksamkeit für die Besonderheiten des Gebietes

Zichow (07.04.2020) – Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat die Aufstellung einer Infotafel am Zichower Wald organisiert. Sie soll auf die Schönheit und Einzigartigkeit des Natura 2000-Gebietes hinweisen.

Natura 2000 ist ein europäisches Schutzgebiet, das sich über alle Mitgliedsländer der Europäischen Union erstreckt. Der Zichower Wald und der angrenzende Weinberg gehören seit 2004 dazu. „Sie wurden in das Schutzgebiets-Netz aufgenommen, da sie gefährdete Lebensraumtypen und Arten beheimaten“, erklärt Arne Lüder von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg.

Zu den Lebensräumen zählen beispielsweise mehrere Waldtypen. Der Waldmeister-Buchenwald nimmt die größte Fläche ein. Neben der Buche wachsen hier beispielswiese auch Eiche, Ahorn und Linde. Eine Besonderheit dieses Waldes sind seine Frühjahrsblüher wie Anemone, Leberblümchen und der namensgebende Waldmeister. Viele alte Bäume prägen zudem den Charakter des Waldes. Mit ihren Höhlen und Spalten in der Rinde bieten sie Unterschlupf für seltene Fledermäuse. Unter anderem kommen hier die seltene Mopsfledermaus und das Große Mausohr vor. Auch für viele seltene Vögel wie Sperbergrasmücke, Zwergschnäpper, Neuntöter, Schwarzmilan und Schwarzspecht bietet der Wald zusammen mit den angrenzenden Äckern, Wiesen und Weiden ein wichtiges Brut- bzw. Nahrungsgebiet.

Auf dem Weinberg haben sich Trockenrasen etabliert. Der Untergrund dort ist sandig und nährstoffarm. Hier wachsen typische Pflanzen wie Wiesen-Salbei, Kleines Mädesüß, Sibirische Glockenblume und Mauerpfeffer.

In den vergangenen zwei Jahren wurde ein Schutz-und Bewirtschaftungsplan, ein sogenannter Managementplan, für das Gebiet Zichower Wald-Weinberg erstellt. „Wir haben diese Planung koordiniert“, so Arne Lüder. Verschiedene Akteure waren an dem Planungsprozess beteiligt, unter anderem private Waldbesitzer, Vertreter verschiedener Naturschutzorganisationen, denen ein Teil des Waldes gehört, sowie Vertreter der Gemeinden und der Unteren Naturschutzbehörde.  Im Rahmen der Managementplanung wurden der Wald, die Fledermäuse und der Trockenrasen untersucht. Die Waldlebensräume sind überwiegend in einem guten Zustand, so dass für deren Schutz keine weiteren Maßnahmen notwendig sind. Die Trockenrasen hingegen wachsen ohne eine regelmäßige Pflege langsam mit Bäumen und Sträuchern zu, welche die kleinen und gefährdeten Pflanzen dieses Lebensraumes verdrängen.

Während verschiedener Treffen wurde nach Möglichkeiten und Nutzern gesucht, um die Trockenrasen mit Hilfe einer finanziellen Förderung zu pflegen. Leider bisher ohne Erfolg. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Uckermark sucht aber weiterhin nach Möglichkeiten.  Weitere Informationen zum Gebiet sowie der Managementplanung unter: www.natura2000-brandenburg.de.

Ansprechpartnerin:

Katinka Münch
Natura 2000 Managementplanung
Tel.: (0331) 971 64 878
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