Bäume, Sträucher, Kleingewässer - Neue Lebensräume für die Agrarlandschaft Stiftung setzt vielfältige Maßnahmen nordöstlich von Gerswalde um

Gerswalde (06.02.2020) – Um die Agrarlandschaft in der Region natürlicher zu gestalten und neue Lebensräume zu schaffen, lässt die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg auf ihren Eigentumsflächen nordöstlich von Gerswalde im Landkreis Uckermark aktuell zahlreiche Bäume und Sträucher pflanzen. Des Weiteren werden hier mehrere Kleingewässer als Heimstätte für Amphibien und Insekten entstehen. Die bestehende Acker- und Grünlandnutzung wird von den Naturschutzmaßnahmen nicht beeinträchtigt.

5.600 Meter Saumstreifen mit Bäumen und Sträuchern wie zum Beispiel Wildapfel und Wildbirne, Feld-Ahorn, Eichen, Vogelkirsche, Hundsrose, Pfaffenhütchen lässt die Stiftung in der ausgeräumten Agrarlandschaft zwischen Gerswalde und dem Oberuckersee pflanzen. Daneben werden auf 1,2 Hektar Fläche Gehölzinseln aus kleineren Laubbäumen und Sträuchern geschaffen. Insgesamt kommen in diesen Tagen ca. 1.200 Bäume und 2.400 Sträucher in den Boden.

„Das Aussehen der Flächen wird sich sehr zum Positiven verändern“, blickt Eva Sieper-Ebsen von der Landes-Naturschutzstiftung voraus. „Mit den Pflanzungen schaffen wir vielfältige natürliche Strukturen in der Landschaft, die nicht nur für seltene und schützenswerte Vogelarten wie etwa Grauammer, Neuntöter, Raubwürger oder Sperbergrasmücke Lebensraum sind, sondern auch für Kleinsäuger wie Igel und Marder sowie zahlreiche Insektenarten“, erklärt die Landschaftsplanerin.

Auch seltene Fledermausarten wie Braunes Langohr, Fransenfledermaus, Großer Abendsegler oder Rauhautfledermaus profitieren von den neuen Strukturen, die Jagdrevier und Orientierungshilfe im Flug zugleich sind. Zudem gewinnt die Landwirtschaft, da die Pflanzungen die angrenzenden Ackerflächen vor Winderosion schützen.

Als zweiter Schwerpunkt neben den Pflanzungen entstehen neue Amphibienlebensräume. So wurden zwei Sölle entschlammt und als potenzielle Refugien für die seltene Rotbauchunke aber auch andere wertvolle Arten wie Moorfrosch, Knoblauchkröte oder Kammmolch wiederhergestellt. Zudem wurden flache Hohlformen im Gelände ausgehoben, die sich nach Regenereignissen bzw. im Frühjahr mit Wasser füllen und so Amphibien und Insekten wie Libellen eine wertvolle, wenngleich zeitlich befristete Heimstätte bieten.

Vor Ort abgeschnittene und aufgeschichtete Grauweidengebüsche dienen nun in Form von Totholzhaufen als wichtige Landlebensräume und Verstecke für die Amphibien und andere Tiere. An insgesamt zwölf Stellen sollen zudem Lesesteinhaufen Reptilien wie Zauneidechsen anlocken und beherbergen. Alle Maßnahmen wurden vorab mit den benachbarten Landwirten abgestimmt.

Finanziert wurden die Arbeiten durch das Land Brandenburg mit rund 280.000 Euro aus der Landesrichtlinie Natürliches Erbe sowie aus Stiftungsgeldern aus Mitteln der Ersatzzahlung in Höhe von etwa 50.000 Euro.

Ansprechpartnerin:
Eva Sieper-Ebsen
Leiterin Fachbereich Stiftungsprojekte
Tel.: (0331) 971 64 720
eva.sieper-ebsen@naturschutzfonds.de

Für Rückfragen

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
Marc Thiele
Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 / 971 64 820
E-Mail schreiben

Diese Fotos sind ausschließlich für redaktionelle Zwecke frei und mit Angabe des Copyrights kostenlos verwendbar. Zum Speichern in Originalgröße bitte anklicken.