Luckaitztal (15.09.2023) – Seit dieser Woche sind im Naturschutzgebiet „Teichlandschaft Buchwäldchen-Muckwar“ zwischen Calau und Altdöbern große Baumaschinen im Einsatz. Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg - ihr gehören die Teichflächen - lässt bis Ende des Jahres am Großen Brauer einen Damm sanieren und einen Teil des Alten Teiches entschlammen.

Der nördliche Damm am Großen Brauer ist stark beschädigt. Einige Abschnitte sind mittlerweile undicht, von Nutrias ausgehöhlt oder teilweise ausgespült. Ein umgestürzter Baum hat einen Teil der Dammkrone und die Dammböschung in Mitleidenschaft gezogen. Die anstehende Sanierung soll den Bruch des Dammes und den Verlust des fünf Hektar großen Teiches, der aktuell von einem Fischer der Ökologischen Teichwirtschaft Fürstlich Drehna als Pächter bewirtschaftet wird, verhindern.

„Bagger und Baumaschinen hier in der Natur sind sicher ein überraschender Anblick, aber wir müssen dringend den Damm reparieren, um den Teich zu sichern. Damit kommen wir unseren Eigentümerverpflichtungen nach. Daneben haben wir aber auch die Naturschutzziele im Blick. Der Große Brauer ist Lebensraum unter anderem für die landesweit sehr bedrohte Rotbauchunke, den wir unbedingt erhalten wollen“, sagt Silke Freiwald von der Stiftung NaturSchutzFonds.

In den kommenden Wochen wird der bestehende Damm am Großen Brauer um anderthalb bis drei Meter verstärkt und etwas erhöht. Bei der Gelegenheit lässt die Stiftung einen künstlichen Brutplatz für Eisvögel anlegen. Ein Wühltierschutz soll Nutrias hindern, sich in den Damm zu graben.

Damit durch kranke oder bereits absterbende Bäume zukünftig keine Schäden am Damm entstehen, müssen mehrere von ihnen gefällt werden. „Wir sehen aktuell, dass ein umgekippter Baum mit seinen Wurzeln die Dammkrone quasi aufgerissen hat“, erklärt Silke Freiwald, warum die Fällungen unumgänglich sind. Die Bauarbeiten, die außerhalb der Laich- und Brutzeiten stattfinden, werden durch eine ökologische Baubegleitung überwacht. Im Frühjahr kann man dann hoffentlich wieder die Rufe der Rotbauchunke hören und ein Eisvogelpaar beobachten, so die Flächenmanagerin der Stiftung.

Vitalkur für Amphibien am Alten Teich

Dem benachbarten Alten Teich fehlt seit vielen Jahren das Wasser. Fischereiwirtschaftlich kann er daher schon lange nicht genutzt werden mehr. Vor zehn Jahren wurden hier noch mehrere Dutzend Rotbauchunken nachgewiesen. Inzwischen bietet das Gewässer den Amphibien keinen Lebensraum mehr und ist dicht mit Schilfröhricht zugewachsen. Das soll sich nun durch eine teilweise Entschlammung ändern. Vor dem Ablauf wird der Teich vertieft: Auf etwa einem Viertel seiner Fläche wird ein Bereich geschaffen, der während der Laichzeit der Lurche verlässlich Wasser führt.

Die Gewässer in der Teichlandschaft „Buchwälchen-Muckwar“ sind mit ihrem Grabensystem und dem umgebenden Wald und Grünland Lebensraum für Fischotter, Kranich oder Seeadler. Gefährdete Amphibien wie Rotbauchunke, Kammmolch, Moorfrosch und Erdkröte finden hier noch verzahnte Wasser- und Landlebensräume. Weil das Gebiet so besonders ist, ist es nicht nur als Naturschutzgebiet, sondern auch als EU-weit geschütztes Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Gebiet ausgewiesen.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg
Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. 1.100 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.