Jagdgenossen pflanzen: Natur für die FeldmarkFördermittel ermöglichten Naturschutzprojekt im Naturpark

Lindow (30.03.2023) – Die Jagdgenossenschaft Keller schafft mit einer Heckenpflanzung neue Lebensräume in der Agrarlandschaft. Fördermittel der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg in Höhe von 74.000 Euro ermöglichten dieses Flurgehölzprojekt im 2021 auf der Granseer Platte erweiterten Naturpark Stechlin-Ruppiner Land.

Typisch für die Granseer Platte ist eine abwechslungsreiche Agrarlandschaft. Hecken spielen hierbei eine bedeutende Rolle und sind charakteristisch für das Landschaftsbild in der Region. Am Dorfrand von Keller etwa drei Kilometer östlich von Lindow (Mark) wird in den kommenden Jahren dank des Engagements der Jagdgenossenschaft Keller eine neue Hecke aus gebietsheimischen Gehölzen wachsen. Die Stadt Lindow/Mark hatte dafür eine Fläche aus ihrem Eigentum bereitgestellt.

Auf 600 Metern Länge hat die Genossenschaft rund 1.300 Sträucher und fast 100 Bäume entlang eines Weges pflanzen lassen: Feldahorn, Wildapfel und Wildbirne, Ebereschen, Wildrosen, Weißdorn, Schlehen und weitere Baum- und Straucharten. Sie bieten zukünftig nicht nur seltenen und schützenswerten Vogelarten wie Neuntöter, Raubwürger oder Sperbergrasmücke einen Lebensraum, auch Kleinsäuger wie Igel oder Marder und zahlreiche Insektenarten werden angelockt. Für Fledermäuse wird die Pflanzung Jagdrevier sein und Orientierungshilfe im Flug. Außerdem verbinden Hecken unterschiedliche Biotope und sorgen für mehr Feuchtigkeit und für ein ausgeglichenes Klima auf den Flächen. Als Windschutz verhindern sie Bodenabtrag und helfen so den Landwirten. Zur Blütezeit werden die Sträucher ein echter Hingucker am Dorfrand sein. Eine Infotafel erläutert demnächst die Naturschutzmaßnahme vor Ort.

André Stenzel, Jagdgenossenschaft Keller: „Früher sah man viele blühende Obstbäume und Hecken entlang der Wege rund um unser Dorf. Mit unserer Pflanzung wollen wir auch für die kommenden Generationen dieses Stück Natur in unsere Feldmark zurückholen.“ Die Jagdgenossenschaft Keller, der Landschaftspflegeverband „Norduckermärkische Seenlandschaft“ und der Naturpark „Stechlin-Ruppiner“ Land arbeiten seit längerem für den Naturschutz in der Region zusammen: Fachlich angestoßen durch den Naturpark, der zudem bei den Planungen unterstützte und begleitet durch den Landschaftspflegeverband konnte die Jagdgenossenschaft ihr Vorhaben reibungslos umsetzen. Zuvor hatten die Mitglieder auf eigene Initiative bereits Obstbäume entlang des Weges am Dorfrand von Keller gepflanzt. Weitere gemeinsame Pflanzprojekte und die Revitali-sierung von mehreren Kleingewässern haben die Partner in Vorbereitung.

NaturSchutzFonds gibt Fördermittel

Das Pflanzprojekt der Jagdgenossenschaft hat die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg mit Fördergeldern in Höhe von 74.000 Euro möglich gemacht. „Die gemeinsamen Bemühungen von Naturparkverwaltung und Jagdgenossenschaft im Stechlin-Ruppiner Land haben wir sehr gern unterstützt“, sagt Stiftungsgeschäftsführer Dr. Holger Rößling und unterstreicht: „Wir stehen landesweit bereit, um gute Naturschutzprojekte zu ermöglichen und freuen uns über Projektideen.“

Die Fördergelder der Landesstiftung für das Projekt stammen aus den Ersatzzahlungen. Diese Zahlungen werden von den Verursachern von Eingriffen wie etwa bei der Versie-gelung von Böden oder dem Bau einer Windenergieanlage geleistet, wenn die entstehenden Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nicht vermieden oder durch Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kompensiert werden können. Die Stiftung verwaltet die Gelder treuhänderisch und sorgt durch ihre Arbeit dafür, dass die Mittel wieder in den Landkreisen und Naturräumen eingesetzt werden, in denen die Eingriffe verursacht wurden.

Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Um die Vielfalt und die natürliche Schönheit der märkischen Landschaften zwischen Elbe und Oder, Lausitz und Uckermark auch für die kommenden Generationen zu bewahren, hat das Land Brandenburg die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg errichtet. Seit 1995 betreut die Stiftung die Ersatzzahlung im Land Brandenburg. Mehr als 1.100 Naturschutzprojekte hat die Stiftung in diesen Jahren gemeinsam mit Landkreisen und Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie weiteren Partnern wie zum Beispiel Land- und Forstwirtschaftsbetrieben oder Privatpersonen möglich gemacht oder in eigener Trägerschaft verwirklicht.

Ihr Kontakt

Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg

Marc Thiele
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 / 971 64 820
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Fotos

Wegbegleitend führt die Hecke vom Ortsrand in die Feldmark hinein.
Vorbereitende Maßnahmen für die Pflanzung der Hecke auf der einen Seite des Weges und durch die Jagdgenossenschaft gepflanzte Obstbäume auf der anderen Seite des Weges. Fotos (2) A. Stenzel, Jagdgenossenschaft Keller
Ziel ist es, in den nächsten Jahren eine artenreiche und blühende Hecke heranwachsen zu sehen - so wie diese. Foto: H. Wiesing

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