Ein genauer Blick unter die Oberfläche

Stiftungsflächen
Die Fischfauna wurde mittels Elektrobefischung untersucht. Foto: Philipp Czapla/ Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow

Das Wissen über den Zustand von Lebensräumen und der darin vorkommenden Arten sind die Grundlage unserer Arbeit. Aktuell wird in unseren Teichgebieten im Landkreis Oberspreewald-Lausitz die Fisch- und Molluskenfauna erfasst. Unser Projektpartner, das Institut für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow untersucht im Rahmen des Forschungsprojektes „TeichLausitz“ die Artenvielfalt von Fischen und Mollusken – also von Muscheln und Wasserschnecken – im Gebiet der Sorgenteiche und des Dubs. Beide Teichgebiete sind ein wichtiger Ersatzlebensraum unter anderem für Amphibien, den wir auch langfristig erhalten wollen.

Die Fischfauna wurde mittels Elektrobefischung untersucht. Die Elektrofischerei gilt dabei als eine der schonendsten Methoden zur Fischbestandserfassung, da die Fische nur kurz betäubt werden und zur weiteren Untersuchung schonend von der Gewässeroberfläche gekeschert werden können. Im Rahmen des Monitorings wurde die Länge und das Gewicht der Fische aufgenommen, um die Fischartenzusammensetzung in den einzelnen Teichen im Detail aufzunehmen. Die Mollusken wurden systematisch entlang der abgelassenen Teiche eingesammelt und zur weiteren Bestimmung mit ins Labor genommen.

Auf Grundlage der gesammelten Daten können wir für die Sanierung der Teiche und eine zukünftige Verpachtung detaillierte Ziele formulieren und unsere Naturschutzmaßnahmen bestmöglich auf die sensiblen Arten anpassen.

Über die aquatische Vielfalt hinaus

Das Teichgebiet des Dubs ist im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ein Hotspot der Vogelwelt - besonders im Herbst, wenn der Wasserstand gesenkt wird und sich die Schlammbänke des Teichbodens zeigen. Durchziehende Limikolen wie Grünschenkel, Bekassine und Sandregenpfeifer suchen dann den Boden nach Würmern und Insekten ab und stärken sich für den Flug weiter nach Süden.

Das Gebiet der Sorgenteiche ist zudem für seine seltene Teichbodenvegetation bekannt. Im Spätsommer konnten wir hier - zwölf Jahre nach der letzten Erfassung - noch einige der hochspezialisierten Arten wie Gemeiner Hirschsprung oder Zypergras-Segge nachweisen. Und nicht nur das: Ein besonderes Highlight war ein Exemplar des in Brandenburg vom Aussterben bedrohten Lungenenzians, das sich auf einer früheren Pfeifengraswiese im Zentrum des Teichgebiets erhalten hat.

Das Forschungsprojekt „TeichLausitz“

Wie lässt sich Biodiversität an Teichen messen und bewerten? Das Institut für Binnenfischerei e. V. Potsdam-Sacrow untersucht die Artenvielfalt und Ökosystemleistung an unterschiedlich bewirtschafteten Teichen in Brandenburg und Sachsen mittels klassischer und innovativer Methoden. Die Untersuchungen sollen zeigen, welche Wirkung unterschiedliche Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Biodiversität von Teichen haben. Weiterführende Informationen zum Projekt finden Sie auf der Webseite des Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow.


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