Von Teufelsabbissen und Scheckenfaltern

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Der Gewöhnliche Teufelsabbiss blüht von Mai bis Oktober.
Goldener Scheckenfalter (Foto: S. Hennigs)
700 Jungpflanzen wurd im Natura-2000-Gebiet "Pätzer Hintersee" gepflanzt.

Der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis) ist nicht nur schön anzuschauen, sondern für viele Schmetterlingsarten auch ein wichtiger Nektarlieferant. Für die Raupen des in Deutschland stark gefährdeten Goldenen Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) ist er die wichtigste Futterpflanze. Soll also der Goldene Scheckenfalter geschützt bzw. wiederangesiedelt werden, müssen die Bestände des Teufelsabbisses vergrößert werden.

Dieser Tätigkeit gingen Mitarbeiter*innen des NaturSchutzFonds, des Botanischen Gartens der Universität Potsdam, des Naturparks Dahme-Heidesee sowie der Schmetterlingsexperte Jörg Gelbrecht Ende Dezember nach: Sie pflanzten kurz vor dem Jahreswechsel knapp 700 Jungpflanzen auf einer Fläche im Natura-2000-Gebiet „Pätzer Hintersee“. Das Gebiet im Landkreis Dahme-Spreewald war Teil des EU-Projektes „LIFE Sandrasen“ und die hier liegenden Wiesen nördlich von Liepe gehören heute der Stiftung. Hier gibt es noch einzelne Restvorkommen des Teufelsabbisses. Langfristiges Ziel ist die Bestände wieder so zu stärken, dass der Goldene Scheckenfalter hier wiederangesiedelt werden kann, was nur sinnvoll ist, wenn er genügend Nahrung findet.

Das Saatgut wurde von Ranger*innen des Naturparks Dahme-Heideseen 2022 von letzten Restbeständen in der Region gesammelt. Der Botanische Garten übernahm die Anzucht der Setzlinge. Im Dezember konnten Jungpflanzen in die Erde gebracht werden. Nun bleibt zu hoffen, dass Wildschweine sie nicht wieder ausbuddeln und die Pflänzchen gut anwachsen. Damit sie sich künftig wieder ausbreiten können, wird aktuell eine Beweidung mit Schafen mit dem Pächter abgestimmt.


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