Genauer Blick auf die Teilfläche "Ilseweiher"Erste Kartierung von Tieren und Pflanzen

Auf den Stiftungsflächen im Bereich „Ilseweiher“, einem Teil des SPA-Gebietes „Lausitzer Bergbaufolgelandschaft“, wurden im Sommer 2022 erstmals Tiere und Pflanzen kartiert. Dabei wurden zum Beispiel zahlreiche Heuschrecken, die exotisch anmutende Flockenblumen-Langhornbiene oder der seltene Wiedehopf erfasst. Selbst Armleuchteralgen konnten nachgewiesen werden, und zwar ausgerechnet auf bislang unsanierten, lebensfeindlichen Flächen.

Auf einen Blick

Landkreis: Oberspreewald-Lausitz
Fläche: ca. 303 Hektar große Teilfläche der Bergbaufolgelandschaft "Meuro"
Maßnahme: Kartierung
Ziele: Sanierung unter naturschutzfachlichen Gesichtspunkten, Erhalt wertvoller Offenflächen
Zeitraum: in Stiftungsbesitz seit 2002

Hintergrund

Bei der Stiftungsfläche im Gebiet „Ilseweiher“ handelt es sich um einen Teil des ehemaligen Braunkohletagebaus im Lausitzer Braunkohlerevier. Der Großteil der einstigen Kippenfläche ist inzwischen saniert: Sie wurde gekalkt und von einem Landschaftsarchitekten im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) modelliert. So entstand die heutige Offenlandschaft mit Hügeln, Tälern, künstlichen Gewässern sowie kleinflächigen Aufforstungs- bzw. Sukzessionsflächen.

Auf solchen Spezialflächen gab es bislang keine Kartierungen. Um Aufschluss über die dortige Entwicklung der Natur zu erhalten, wurden Fauna und Flora untersucht. Erfasst wurden zum Beispiel Wiesen-Salbei, Margeriten und Österreichischer Lein, die allesamt auf eine Saatmischung zurückzuführen sind, die die LMBV ausgebracht hatte. Auf den älteren Flächen verdrängt Landreitgras die Arten der Saatgutmischung, auch weil der ausgebrachte Kalk verschwindet. Eine Schafbeweidung hat sich als nicht ausreichend gezeigt, um das Landreitgras zurückzudrängen - Schafe fressen dieses Gras nur ungern. Hier soll nun eine ganzjährige extensive Beweidung mit robusten Rinder- und Pferderassen in geringer Besatzdichte initiiert werden. Wir freuen uns, einen Pächter gefunden zu haben, der diese Flächen langfristig und nachhaltig bewirtschaften wird.

Randlich wächst Heide auf. In Teilbereichen sind Gartenpflanzen zu finden, darunter zum Beispiel Steppensalbei oder auch Yucca-Pflanzen. Zudem hatte die LMBV Obstgehölze gepflanzt, die inzwischen etwa drei Meter hoch sind: Vogelbeere, Kreuzdorn, Sanddorn, Birne, Apfel, Pflaume oder Steinweichsel. Sie bieten verschiedenen Vogelarten Nahrung und strukturieren die Landschaft.

Selbst in Meuroer Alpen gibt es Leben

Zwei der ehemaligen Kippenflächen wurden nicht saniert: die so genannten „Meuroer Alpen“. Die riesigen Rippen bestehen aus tertiärem Sand, der sehr sauer und lebensfeindlich ist. In den Senken dazwischen läuft der feine Sand zusammen und der Boden wird nach und nach abgedichtet. So entstanden zwei kleine Gewässer (etwa 3 x 15 und 8 x 8 Meter groß), die mit Schilf umrandet sind. In diesen Gewässern wurden Amphibien wie Teichfrosch und Teichmolch und sogar Armleuchteralgen gefunden.

Um die spannende Entwicklung der Flächen weiter verfolgen zu können, sollen die Flächen nun regelmäßig kartiert werden.

Ihr Kontakt

Ralf Klusmeyer | Monitoring
Telefon: (0331) 971 64 869
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Das Gebiet "Ilseweiher"

Dieses Gebiet bildet in seiner Gesamtheit einen Teil des aus mehreren räumlich getrennten Bereichen zusammengesetzten SPA-Gebietes "Lausitzer Bergbaufolgelandschaft". Es handelt sich um eine Offenlandschaft mit Weihern und kleinflächigen Aufforstungs- bzw. Sukzessionsflächen. Teilweise wird die Fläche noch für bergbauliche Sanierungsarbeiten genutzt bzw. muss auch selbst noch saniert werden.