Projektgebiete und MaßnahmenMehr Platz für Bachmuschel und Co.
Um die Populationen der Bachmuschel in Brandenburg zu erhalten und zu vergrößern, sollen geeignete Lebensräume sowohl für Muscheln als auch für ihre Wirtsfische geschaffen werden.
Verbesserung von Lebensräumen
Um die Populationen der Bachmuschel in elf Fließgewässern im Land Brandenburg zu erhalten und zu vergrößern, sollen geeignete Lebensräume sowohl für die Muscheln als auch für ihre Wirtsfische geschaffen werden.
Dazu werden vor allem Kies und Totholz für mehr Strukturen und Dynamik in die Gewässer eingebaut sowie bei der Begradigung der Gewässer stillgelegte Altläufe wieder angeschlossen. In vielen Einzugsgebieten wollen wir zudem nicht mehr benötigte Entwässerungsgräben verschließen.
Die Pflanzung von Hecken und weiteren Ufergehölzen und die Anlage von Gewässerrandstreifen sollen zukünftig Sediment- und Nährstoffeinträge minimieren. Außerdem erwärmt sich das Wasser im Schatten der Gehölze nicht zu stark.
An einigen Stellen werden außerdem sogenannte Sandfänge in den Gewässern angelegt, um den Überschuss an Feinsedimenten wieder zu entnehmen zu können. Die jungen Bachmuscheln sind darauf angewiesen, dass die Gewässersohle gut durchströmt und dadurch mit Sauerstoff versorgt werden kann. Die mächtigen Sedimentablagerungen verhindern dies jedoch.
In Fließgewässern, in denen die Bachmuschel heute ausgestorben ist, wird auch die Wiederansiedlung eine Maßnahme sein. Damit betreten wir in Brandenburg Neuland und wenden dafür bereits in Schweden bewährte Methoden an – und helfen dabei auch den Wirtsfischen Groppe und Elritze.
Bestandssicherung und Wiederansiedlung
In den meisten unserer Projektgebiete gibt es eine Population an Bachmuscheln, allerdings sind diese oft klein und leben in ungünstigen Konditionen. Neben den Maßnahmen zur Verbesserung ihres Lebensraums sind weitere zur Unterstützung der bereits existierenden Muscheln geplant. Mit dem Einsetzen von Wirtsfischen und der Stärkung der Fischfauna unterstützen wir den Fortpflanzungskreislauf der Bachmuschel. Durch das Einsetzen muscheltragender Fische gelangen Jungmuscheln in Zielgewässer um den Bestand anzureichern oder neu zu starten.
In Fließgewässern, in denen die Bachmuschel heute ausgestorben ist, wird auch die Wiederansiedlung eine Maßnahme sein. Damit betreten wir in Brandenburg Neuland und wenden dafür erprobte Methoden an, die sich bereits bei anderen Bachmuschel-Projekten (UC Life Dänemark und Life Connects in Schweden) bewährt haben. So kann auch über die Umsiedlung ausgewachsener Muscheln in manchen Gebieten vorhandene Populationen vergrößert und neue angelegt werden.
Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung
Eine muschelgerechte Gewässernutzung ist durchaus möglich. Um dies zu kommunizieren, planen wir Informationsveranstaltungen mit Gewässernutzern. Auch wollen wir mit unserem Angebot an Umweltbildung Groß und Klein den Artenreichtum des Lebensraums Fließgewässer zeigen und erklären.