Heckenpflanzung in Gollmitz und KröchlendorffProjekt im Landkreis Uckermark

Ackerflächen in Gollmitz
Ackerfläche in Kröchlendorff

Die Stiftungsflächen in Gollmitz und Kröchlendorff sind überwiegend extensiv genutztes, aber ausgeräumtes Ackerland. Es fehlen charakteristische Landschaftselemente, die Lebensräume bieten und bestehende Biotope vernetzen.

In den kommenden Jahren pflanzen wir deshalb Hecken, säen Saumstreifen ein und legen Kleinstrukturen wie Totholz- und Lesesteinhaufen an. Zusätzlich weisen wir Sukzessionsflächen aus und pflanzen Solitärgehölze.

Den Landschaftswasserhaushalt nehmen wir ebenfalls in den Blick: mit dem Rückbau eines Meliorationssystems, um temporär nasse Ackersenken als potenzielle Laichgewässer wiederherzustellen.

Auf einen Blick

Projekt: Heckenpflanzungen und weitere Strukturanreicherung auf Stiftungsflächen in Gollmitz und Kröchlendorff
Ziel: Erhöhung der Struktur- und damit Artenvielfalt in der ausgeräumten Agrarlandschaft
Gebiet: ca. 56 Hektar im Landkreis Uckermark, Gemeinde Nordwestuckermark 
Schutzstatus: Naturpark Uckermärkische Seen, SPA Uckermärkisches Seengebiet, in Angrenzung an das FFH-Gebiet Boitzenburger Tiergarten und Strom
Zeitraum: 2023 - 2026
Finanzierung: etwa 310.000 Euro, finanziert aus Mitteln der Ersatzzahlung

Zwischen der Stromniederung als FFH-Gebiet und dem nördlich liegenden Waldgebiet Dodenberg, der Berkholzer Wiese/Laakgraben und dem Waldgebiet zwischen Naugarten und Gollmitz soll ein Biotopverbund entstehen. Damit erhalten und schaffen wir – dem naturschutzfachlichen Leitbild entsprechend – hochwertige Lebensräume für wildlebende Pflanzen- und Tierarten wie Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Fledermäuse.

Exkurs - Lebensraum Hecke

Hecken sind typische Elemente unserer Kulturlandschaft und bieten wertvolle Nahrungs-, Nist-, Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten in der Agrarlandschaft. Fledermäusen dienen Hecken auch als Orientierungshilfe in der Landschaft. Aufgrund ihrer vielfältigen Zusammensetzung sind sie Lebensraum für viele Pflanzen- und Tierarten und haben damit eine große Bedeutung für den Erhalt von Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetieren.

Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge profitieren als Insekten von Hecken ebenso wie Laubheuschrecken, Grashüpfer, Käfer, Zikaden und Spinnen. Beispiele für Amphibien sind Erkröte, Gras- und Laubfrosch, für die Gruppe der Säugetiere Igel, Spitzmaus, Haselmaus, Fledermäuse, Kanichen und Reh. Typische Vogelarten der Hecken sind zum Beispiel Dorngrasmücke, Gartengrasmücke, Zilpzalp, Fitis, Goldammer, Neuntöter, Gelbspötter, Heckenbraunelle oder die Nachtigall.

Übrigens: Nach Brandenburger Biotopkartierung versteht man unter "Hecken" streifenförmige Feldgehölze mit einer Breite bis zu 20 Meter. 

Ihr Kontakt

Florian Grübler
Leitung Stiftungsprojekte
Telefon: 0331 / 971 64 870
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Janine Ruffer
Leitung Großprojekte und LIFE Trockenrasen
Tel.: (0331) 97 164-740
E-Mail schreiben

Schutzgebiete im Klimawandel

Das Potsdamer Institut für Klimaforschung (PIK) hat im BfN-Projekt „Schutzgebiete Deutschlands im Klimawandel - Risiken und Handlungsoptionen“ untersucht, welche Auswirkungen der prognostizierte Klimawandel auf die FFH-Gebiete in Deutschland hat. Es ist wahrscheinlich, dass die jährlichen Niederschlagssummen in Zukunft weiter sinken. Die abnehmenden Niederschläge wären mit den zunehmenden Verdunstungsverlusten durch die erhöhten Temperaturen gekoppelt und würden zu einem (weiteren) Absinken der Grundwasserstände führen (LfU 2021).

Der bisherige Trend der Verringerung der Niederschläge und die diesbezüglich aufgezeigte Prognose werden bei der Planung berücksichtigt. Eine Rolle spielen hier u.a. die Auswahl geeigneter Gehölzarten für die Pflanzung, die Pflegeleistungen und die Verringerung der Verdunstung durch die Aufbringung von geeignetem Mulchmaterial.